Frage an Andreas Lenz von Toni B. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Lenz,
das Thema B15 neu beschäftigt ja Politik und Bevölkerung in Bayern seit langer Zeit, die letzten 2 Jahre wieder sehr intensiv. Zur Freude großer Teile der Bevölkerung, der Gemeinden und der Landkreise, die sich alle gegen die autobahnähnliche B15neu ausgesprochen haben, hat sich Minister Hermann im Januar entschlossen, die Straße an der A92 enden zu lassen und südlich davon stattdessen die bestehende B15 auszubauen - südlich von Haag umgeht die B15 ja bereits fast alle Orte und kann an vielen Stellen mit einer dritten Spur ergänzt werden. Bei Verkehrsmessungen wurden auf der B15 z.B. in der Nähe von Rott 11.000 Fahrzeuge gezählt. Zieht man den Quell-.und Zielverkehr ab, so ist die Notwendigkeit einer parallelen Autobahn nicht ersichtlich. Leider agieren Bewohner im Landkreis Erding immer noch nach dem Floriansprinzip, wenn sie jetzt eine Autobahn im Landkreis Mühldorf fordern, St. Wolfgang, Dorfen und Taufkirchen werden trotzdem Ortsumgehungen brauchen. Da auch Sie als damals persönlich Betroffener für eine Trassenverlegung vom Atteltal ins Inntal kämpften und jetzt in der Presse zu lesen ist, dass Sie fordern, "die raumgeordnete Trasse zwischen Velden und Vilsbiburg nicht gänzlich zu verwerfen", meine Frage: Der Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt Geisenhausen-Vilsbiburg ist ja aufgehoben, somit ist das Raumordnungsverfahren im Bereich Vilsbiburg-Velden doch hinfällig und Ihre Aussage nicht korrekt? Kämpfen Sie jetzt dafür, dass der Landkreis Mühldorf und das Inntal "den Segen der B15 neu" erhalten? Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, auch ich bin für einen vernünftigen Ausbau der bestehenden B15 und habe auch gegen eine Trasse durchs Atteltal Stellung bezogen, nur finde ich es unfair, jetzt wo die Gefahr gebannt ist, nach verschärftem Floriansprinzip den Nachbarlandkreisen eine Autobahn vor die Haustüre zu schieben.
viele Grüsse
Toni Bauer
Sehr geehrter Herr Bauer,
Danke für die Anfrage!
Also ich bin wie Sie der Meinung, dass es südlich von Haag nicht notwendig ist, die bestehende B 15 neu zu trassieren. Zumal in diesem Bereich alle Ortschaften bereits umgangen sind oder noch umgangen werden (Lengdorf).
Die Westtangente Rosenheim befindet sich ebenfalls bereits im Bau.
In diesem Bereich (Haag bis Rosenheim) reicht es meiner Ansicht nach aus, die Bestandstrasse zu ertüchtigen.
Die Situation zwischen Landshut und Haag/B12 sieht jedoch wesentlich anders aus. Hier ist die Bestandstrasse dicht bebaut. Außerdem liegen an der Bestandstrasse die Orte St. Wolfgang/Armstorf, Dorfen und Taufkirchen/Vils. Das habe ich auch immer so gesagt! Bspw. in einem Schreiben vom Herbst 2013.
Diese Gemeinden vertrauen seit rund 30 Jahren darauf, dass sie durch eine B 15neu langfristig vor allem vom Schwerlastverkehr entlastet werden. Die Kommunen haben auch zugesichert, im Falle einer B 15neu nach wie vor auf Ortsumfahrungen zu verzichten. Es ist davon auszugehen, dass der Verkehr in diesem Abschnitt der B 15 zunehmen wird, wenn die A 94 fertiggestellt ist.
Darüber hinaus war es immer der Gedanke, mit einer B 15neu im Raum Niederbayern und Mühldorf, den dortigen Raum wirtschaftlich zu erschließen. Dies wäre aus meiner Sicht übrigens auch mit einer 2-spurigen Bundesstraße als B 15neu möglich.
Als Ziel wurde jetzt festgelegt, dass eine leistungsfähige Verbindung zwischen Regensburg und Rosenheim erreicht werden soll.
Dazu werden zum einen die Bestandstrasse und zum anderen ein Korridor an der ursprünglich raumgeordneten Trasse der B 15neu für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet.
Im Bereich des Abschnittes zwischen Haag und Rosenheim wird definitiv lediglich die Bestandstrasse ertüchtigt!
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Freundliche Grüße
Andreas Lenz