Frage an Andreas Koska von Marina W. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Koska,
ich und viele meiner Bekannten arbeiten ehrenamtlich in unterschiedlichen Vereinen. Ich selbst bin Kassenwart bei dem Schwimmverein meiner Tochter. Allerdings gibt es nach wie vor keine Anerkennung dieser Arbeit und damit meine ich nicht nur mich. Hinzu kommt, dass besonders steuerliche und sonstige bürokratische Regelwerke oftmals eine ehrenamtliche Tätigkeit behindern. Was wollen sie tun um die ehrenamtlche Arbeit von Menschen in Sportvereinen mehr anzuerkennen? Schliesslich sind da ja die meisten Menschen engagiert. Wie ist grundsätzlich ihre Einstellung zur Sportförderung? Nach welchen Kriterien soll ihrer Meinung nach der Breitensport in Deutschland bzw. in Berlin gefördert werden? Welche Zielgruppen halten sie für besonders wichtig?
Herzlichen Dank im Voraus für die Beantwortung der Fragen.
Sehr geehrte Frau Webber,
danke für Ihre Frage. Sie berührt eines der wichtigsten Probleme im Bereich des Ehrenamtes. Ich meine, dass die Ehrenamtler und ganz besonders im Sport, eine wichtige sozialpolitische und im Sport vor allem eine nicht zu ersetzende jugendpolitische und integrationspolitische Arbeit leisten. Die Kosten für eine nachsorgende Arbeit wären wesentlich höher wenn es sie nicht gebe. Deshalb halte ich es für wichtig diese in zweierlei Hinsicht zu würdigen. Einerseits gesellschaftlich, hier geht es um die symbolische Anerkennung. In Charlottenburg-Wilmersdorf geschieht es unter anderem durch den Ehrenamtspreis (dotiert), er wird einmal jährlich am "Tag des Ehrenamts" vergeben und ebenfalls einmal im Jahr (am 19.10.) durch die Verleihung der Bürgermedaille. Andererseits ist es ein Unding, dass die mit dem Ehrenamt zusammenhängenden Ausgaben, wie z.B. Fahrgeld, Büromaterial u.ä. nicht von der Steuer absetzbar sind. Noch schlimmer ist es, dass geringe Aufwandsentschädigungen z.B. für Betreuer von Jugendmannschaften in Vereinen bei Hartz IV - Empfänger zu Anrechnung gelangen können. Dadurch nimmt man Menschen, die arbeitslos sind, aber sich gerne einbringen würden, die Lust an freiwilliger Mitarbeit.
Ich habe meinen Einsatz in der Politik unter das Motto gestellt - "Miteinander in Bewegung", Sport hat neben den schon Anfangs erwähnten Aspekten auch eine gesundheitspolitische Bedeutung.Besonders förderungswürdig erscheinen mir Vereine die Jugend- und Behindertenarbeit anbieten. Bei der Betrachtung der Altersstruktur der Gesellschaft ist auch einen Hinwendung zur Angeboten für Senioren notwendig und ebenfalls zu fördern. Vereinsungebunden Sportler sollten die Möglichkeit erhalten öffentliche Sportanlagen zu nutzen, wenn diese frei sind.
Ich hoffe ihre Frage ausführlich beantwortet zu haben. Für Nachfragen stehe ich jederzeit zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Andreas Koska