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Frage von Ralf K. •

Frage an Andreas Köhler von Ralf K. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Köhler,
wie ist ihre Meinung zum Ausbau der Blockdammbrücke in Karlshorst?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Kranz,

haben Sie herzlichen Dank für Ihre Frage zur Blockdammbrücke.

Die Position der SPD Lichtenberg, die auch meine ist, ist folgende:

Wir bekennen uns zum Wiederaufbau der Blockdammbrücke, fordern aber die Einhaltung des beschlossenen Flächennutzungsplans, der eine Trassenführung über die Ilsestraße zur Sewanstraße vorsieht. Der Straße müssten ca. 20 bis 30 Kleingartenparzellen der dortigen KGA "Frühauf" weichen, weshalb die PDS-Mehrheit in der BVV diese Trasse ablehnte.

Der Schutz eines gewachsenen Wohngebietes (Karlshorst-West, wie dies im Bürokratendeutsch heißt) von 6.000 Einwohnern mit Kindertagesstätten und Grundschule hat für uns klar Vorrang vor dem Bestand von wenigen Kleingärten. Für die betroffenen Kleingärtner stehen ausreichend Ausweichmöglichkeiten im Bezirk zur Verfügung.

Damit unterscheidet sich unsere Position deutlich von der der PDS:

Nachdem die bisherigen Versuche von Bezirksstadträtin Katrin Lompscher (Linkspartei.PDS), den Wiederaufbau der Blockdammbrücke mit einer anschließenden Trassenführung durch die Sangeallee/Hönower Str. zu verbinden, am Widerstand der Anwohner und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung gescheitert sind, unternimmt sie nun einen neuen Anlauf, dessen Auswirkungen für das gesamte Wohngebiet Karlshorst West noch gravierender wären.

Die Planungen des Bezirksamtes, die gegenwärtig in der BVV beraten werden, sehen jetzt vor, dass der aus dem Bau der Blockdammbrücke folgende Verkehr, entgegen den Regelungen des geltenden Berliner Flächennutzungsplans, nicht mehr auf einer einzelnen Großtrasse abgeleitet wird, sondern gänzlich durch das Wohngebiet Karlshorst West abfließen soll.

Geplant sind dafür u.a.:

der Ausbau der Dönhoffstraße, bei Aufhebung der Einbahnstraßenregelung der Ausbau des Straßenzuges Sangeallee - Hönower Straße in der Marksburgstraße eine Richtungsänderung der Einbahnstraßenregelung zur Treskowallee
Die Fahrzeuge, u.a. auch der Schwerlastverkehr aus dem Gewerbegebiet Blockdammweg, würden dann durch die Sangeallee-Hönower Straße sowie durch die Dönhoff-, die Marksburg- und die Cäsarstraße und durch den Römerweg fahren. Insgesamt rechnet das Bezirksamt mit ca. 16.000 Fahrzeugen am Tag, die diesen neuen Verkehrsweg nutzen würden. Baubeginn wäre ab 2008.

Diese Planungen hätten zur Folge, dass praktisch das gesamte Wohngebiet mit Kita und Grundschule unter Verkehr gesetzt würde und z.B. die Cäsarstraße (derzeit ca. 500 PKW pro Tag) täglich ca. 6.000 Fahrzeuge aufnehmen müsste, die zur Treskowallee abgeleitet werden sollen. Die Sangeallee würde 13.000 Autos aufnehmen müssen, die Hönower Str. 6.000, die Marksburgstr. 4.000 und die Dönhoffstr. würde täglich von 3.000 Autos befahren werden.

Zur Finanzierung der Gesamtkosten von 13 Millionen Euro hat das Bezirksamt einen Wirtschaftsfördermittelantrag bei Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linkspartei.PDS) gestellt. Dabei argumentiert das Bezirksamt mit der Erschließung des Gewerbegebietes am Blockdammweg und der Erleichterung für den dortigen Wirtschaftsverkehr, der dann ungehindert zur Treskowallee gelangen kann.

Wir wollen ein gewachsenes Wohngebiet wie Karlshorst West nicht ohne Not "unter Verkehr" setzen.

Ich freue mich auf Ihre Rückäußerung!

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Köhler