Frage an Andreas Jürgens von Gundolf B. bezüglich Verkehr
Hallo Herr Jürgens,
in Ihrem Programm haben die Grünen die "Verhinderung" des Flugplatzes Calden festgeschrieben. Feststellung: der Flugplatz existiert schon, ergo kann er nicht "verhindert" werden.
Nun meine Frage: wie wollen Sie (also die Grünen) die Infrastruktur in Nordhessen stärken? Zur Ergänzung: welche Maßnahmen wollen Sie ergreifen, um mehr Menschen in der strukturschwachen Region Nordhessen in Arbeit zu bringen?
Ich danke für Ihre Antworten.
Gundolf Bachmann
Sehr geehrter Herr Bachmann,
z.Zt. gibt es einen "Verkehrslandeplatz" Calden. Erst durch den geplanten Neubau entsteht ein Flughafen. Diesen zu verhindern ist tatsächlich unser Ziel. Kassel ist das Zentrum der Solarregion Nordhessen. Im Bereich der erneuerbaren Energien können in den nächsten Jahen mindestens 20.000 Arbeitsplätze entstehen. Das Netzwerk dezentrale Energieversorgung (DeENet) in Kassel hat dies in einem Gutachten festgestellt. Im Bereich der Umwelttechnologien können insgesamt mindestens 30.000 Arbeitsplätze entstehen. Voraussetzung hierfür ist, dass eine neue Landesregierung nicht mehr auf der Bremse steht beim Ausbau erneuerbarer Energien. Wenn Atomkraftwerke länger laufen oder neue gebaut werden, verhindert dies Investitionen in Energiesparmaßnahmen und neue Energien und damit Arbeitsplätze in Nordhessen. Im übrigen hat sich die Wirtschaft in Nordhessen gerade positiv entwickelt, völlig ohne Kassel-Calden. Niemand braucht einen neuen Flughafen.
Mit freundlichen Grüßen
A. Jürgens, MdL
Weitere Fragen an Andreas Jürgens
(...) Die Politik kann nur versuchen, die Rahmenbedingungen für Investitionen so attraktiv zu gestalten, dass die Entscheidung positiv beeinflusst wird zu Gunsten der eigenen Region. Insbesondere für Unternehmen aus den Branchen der erneuerbaren Energien kann durch die Politik der Standort Nordhessen noch attraktiver gestaltet werden. (...)
(...) vielen Dank für Ihre Anfrage, die sich vermutlich an alle KandidatInnen richtet. Wie Sie wissen, lehnen wir GRÜNEN den Neubau des Flughafens Kassel-Calden ab. Keinesfalls ist die Verwendung öffentlicher Mittel für ein solches Unsinnsprojekt gerechtfertigt. (...)
(...) die "Haarspalterei" geht auf Ihre Kritik an unserer Formulierung, wir wollten den Flughafen verhindern, zurück. (...) Es wird nicht auf dem bisherigen Areal, sondern auf völlig neuen Flächen ein völlig neuer Flughafen gebaut. (...) Die Prognose für 20.000 Arbeitsplätze im Bereich erneuerbarer Energien stammt nicht von mir, sondern vom Kompetenznetzwerk dezentrale Energietechnologien e.V. (...)
(...) Die Schulen und Hochschulen gehören grundsätzlich in Trägerschaft der öffentlichen Hand, die Aufwendungen müssen über Steuern von allen getragen werden. Deshalb sind Studiengebühren generell der falsche Weg. Wir werden die Studiengebühren in Hessen, wenn wir an der Regierung beteiligt sind, wieder abschaffen. (...)