Frage an Andreas Glück von Christina B. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Glück,
die aktuelle "Corona-Krise" offenbart in vielen Fällen, dass die Eu-Länder aufgrund "kaputtgesparter" Krankenhäuser über unzureichende Kapazitäten verfügen, um mit der Krise adäquat umzugehen. Auch in Deutschland ist die Situation nach Aussagen vieler Pflegefachkräften ungenügend. Vielfach stellt sich heraus, dass insbesondere die Privatisierung der Häuser, der Stellenabbau des Krankenhauspersonals, die eingeführte Fallpauschale und der Trend die Löhne immer schmäler zu gestalten, bzw. Kräfte aus anderen Ländern günstig einzustellen zu einer deutlichen Verschlimmerung der Situation führten.
Nun wird mittels Polizei und Bundeswehr versucht die Problematik einer medizinischen Krise durch drastische Freiheitseinschränkungen der Bürger anzugehen. Vor einigen Wochen hätte ich das heutige Geschehen noch als undenkbar abgetan. Was sich heute zeigt ist offensichtlich, es ist klar dass die Daseinsfürsorge wieder in die öffentliche Hand gehört, auch schon, damit zukünftig auch gutes und ausreichendes Fachpersonal eine Viren-Krise managt und nicht die Polizei. Mit einer guten Personaldecke und einem Einkommen, dass die systemrelevante Arbeit realistisch entlohnt und für junge Menschen der EU und in Deutschland eine Zukunftsperspektive bietet. Denn Überstunden und schlechte Bezahlung in einem hochverantwortlichen Bereich sind nicht mit Fortschritt oder Wachstum vereinbar. Wie sehen sie die aktuelle Lage? Ist die Beendigung des Krankenhausabbaus und eine Rückführung in die öffentliche Hand, eine Aufstockung des Personals und deren Gehälter eines der dringlichen Themen im EU-Parlament? Wie gedenkt man die Krise zu managen? Wie stehen sie zu den Privatisierungen im Gesundheitssystem?
In der Hoffnung, dass sie für meine Fragen etwas Zeit finden verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
C. Bauer
Hallo Frau C. B.,
danke für Ihre Frage.
Auch Herr Glück sieht den Fachkräftemangel speziell im Bereich Gesundheit in Deutschland als problematisch. Um den Gesundheitssektor in Deutschland langfristig zu stärken, müssen wir die Anzahl der Fachkräfte steigern.
Leider hat die EU im Bereich Gesundheit wenig bis keine Kompetenzen. Diese liegen bei den einzelnen Mitgliedsstaaten, weswegen wir in der EU bei diesem Thema wenig handlungsspielraum haben.
Wir raten Ihnen daher Ihre Frage eher in Richtung des Bundestags und des Gesundheitsministeriums zu adressieren.
Mit freundlichen Grüßen,
Team Glück