Frage an Andreas Glück von Wolf-Dieter O. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Glück,
welche Fortschritte hat Ihrer Meinung nach der vor 20 Jahren in gang gesetzte Bologna-Prozess für die Staaten der EU erzielt und welche Akzente würden Sie in der europäischen Hochschulpolitik setzen?
W. O.
Der Bologna-Prozess trägt zur Weiterentwicklung und Harmonisierung der Hochschulsysteme in Europa bei. Daraus können die Studierenden und das Hochschulpersonal profitieren. Der Prozess ermöglicht vielen Studierenden eine hervorragende Ausbildung und kann somit eine Maßnahme zur Fachkräftesicherung darstellen. Die Zahl der Studierenden in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Auch die Anzahl der angebotenen Studiengänge ist angestiegen. Des Weiteren würden Maßnahmen ergriffen, um den Hochschulzugang für beruflich qualifizierte zu erleichtern. So wurde Arbeiternehmern mit einem Meister, Techniker oder gleichwertigen Abschluss der Zugang zu einer Hochschule eröffnet. Auch beruflich Qualifizierte ohne eine Aufstiegsfortbildung haben Anspruch auf den Hochschulzugang. Die Studienorganisation hat sich ebenfalls verbessert. Unter Berücksichtigung der Bedürfnisse von beruflich Qualifizierten gibt es Studiengänge, welche die Vereinbarkeit von Studium und Berufstätigkeit gewährleistet. Darüber hinaus wurde die Digitalisierung vorangetrieben, sodass ein flexibleres und räumlich unabhängiges Lernen möglich ist. Dabei liegt der Fokus auf einer zielgruppengerechteren Ansprache, welche für Studierende von Vorteil ist. Bei der Digitalisierung haben wir allerdings nach wie vor Luft nach oben. Deshalb muss die Beschleunigung der Digitalisierung in der europäischen Hochschulpolitik eine Toppriorität sein.