Frage an Andreas Geisler von Liane R. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Geisler,
gern hätte ich gesehen, dass an der Oberschule meines Sohnes vollwertige Schulsozialarbeit etabliert würde, nicht nur punktuelle Sozialarbeit, die über den ESF gefördert wird und von der man nicht weiß, ob sie nach einem oder 1,5 Jahren noch existiert. Wo sehen Sie hier zukünftige Möglichkeiten?
Sehr geehrte Frau Richter,
Schulsozialarbeit kann und muss ein wichtiger Baustein für eine gute Schule der Zukunft sein. Wie Sie richtig festgestellt haben hängt Schulsozialarbeit im Moment immer von Fördermöglichkeiten und Förderzeiträumen ab. Das verhindert aber das Schulsozialarbeit präventiv, über längere Zeiträume und auf Vertrauen basierend in unseren Schulen wirken kann. Aus meiner Sicht muss Schulsozialarbeit, weil es ein Teil von Bildung ist und Bildung Ländersache ist, dauerhaft vom Freistatat finanziert werden. Der Stadtelternrat Leipzig hat zusammen mit Eltern für Eltern eine Initiative für Schulsozialarbeit gestartet. Ich als Vorsitzender des SER Leipzig habe mich dazu mehrfach in verschiedenen Medien geäußert. Obwohl der Zeitraum der Unterzeichnung der Petition (knapp 8000 Unterzeichner) abgelaufen ist können Sie auf der Webseite der Initiative: Schule-braucht-Sozialarbeit.de ( http://schule-braucht-sozialarbeit.de ) alles nachlesen was wir dazu zusammengetragen und auf die Beine gestellt haben. Wenn ich in den Landtag gewählt werde, haben Sie in mir einen Unterstützer und Kämpfer für Schulsozialarbeit an jeder Schule und das unabhängig von Förderzeiträumen und in jeder Schulart und nicht erst wie jetzt im Berufsvorbereitungsjahr wo "das Kind schon im Brunnen liegt" sondern ab dem Übergang von der Kita durch jede Schulart bis hin zur Berufsausbildung oder dem Studium.
MfG
Andreas Geisler
Weitere Fragen an Andreas Geisler
(...) Was auffällig ist, ist die Tatsache das sich die Eltern bei Umlenkungen an Gymnasien deutlich stärker mit Rechtsmitteln zur Wehr setzen als in Oberschulen. (...) Dadurch das die Klassen in Sachsen im Moment in ganz vielen Fällen bis zur letzen Rille sprich 28 Kinder und auch oft genug mit Genehmigung der Schulkonferenz darüber hinaus, zB um einen Sitzenbleiber oder jemanden der zuzieht einen Platz zu garantieren, überfüllt wird bekommen wir Probleme bei der Wahl der Fremdsprache oder der Wahl der Profile. (...)
(...) Stirbt die Schule im Ort als Ortszentrum sterben oft genug ganze Gemeinden, das muss verhindert werden. (...)
(...) Schüler sind dann besonders erfolgreich wenn das was Sie in der Schule gelernt haben am Nachmittag nochmals vertieft wird, die Schüler im Hort bei ihren Hausaufgaben begleitet und nicht nur beaufsichtigt werden, die schwachen Schüler entsprechend gefördert und die stärkeren Schüler auch mal extra gefordert werden. Alles das fehlt oft im heutigen GTA in Sachsen weil oft die Pädagogen im GTA fehlen. (...)
(...) Also aus meiner Sicht dümpelt Sachsen im vorderen Mittelfeld. (...) Sachsen muss dringend sein Bildungssystem modernisieren und mit ehrlichen Zahlen arbeiten um den Anschluss in Deutschland, Europa und weltweit nicht zu verpassen. (...)