Frage an Andreas Geisler von Andrea K. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Köhler,

Vielen Dank für Ihre Frage!
Sie haben Recht auch für mich gehört Sport genauso wie Essen und Trinken zum Leben. Ich selber bin seit über 35 Jahren Mitglied des TSV Einheit Lindenthal, einem Sportverein in meinem Heimatort mit über 500 Mitgliedern. Während ich früher als Radballer aktiv war, einer traditionellen Sportart die typisch für den Freistaat ist, und es als Jugendlicher sogar zu Bezirksmeisterehren brachte bin ich heute, so fern es meine immer knapper werdende Zeit erlaubt, noch als Tischtennisspieler in der Leipziger Kreisklasse unterwegs und spiele zu selten, aber leidenschaftlich, Volleyball in einer Hobbyligamannschaft. Auch meine 3 Kinder treiben seit frühester Kindheit Sport, und zwar alle 3 Judo. Und während die große Tochter schon mehrfach Stadtmeisterin in Leipzig war und die kleine Tochter immerhin schon einige Turniere gewonnen hat, ist unser Pflegesohn noch nicht so weit, denn es ist erst vor anderthalb Jahren nach dem Tod seiner Mutti zu uns gekommen und hat da mit dem Training angefangen. Aber gerade ihm hat es als Ablenkung und Agressionsabbau wirklich geholfen. Das Einordnen in eine Gruppe, die Regelmäßigkeit des Trainings das kämpfen um Ziele aber auch das Akzeptieren von Niederlagen haben einen enormen Effekt im Erwerben sozialer Kompetenzen für alle 3 gehabt. Und ich finde jedes Kind im Freistaat sollte die Möglichkeit haben, aber auch nutzen in einem Verein Sport zu treiben und eben diese Kompetenzen zu erwerben.
Förderung von Landesebene:
Vereine die sich dem Kindersport verschrieben haben sollten finanziell besser gestellt werden und vorrangig Hallenzeiten erhalten. Der Freistaat und die Stadt sollten nach Möglichkeiten suchen Sporthallen für den Breitensport zu sanieren und neuzubauen. Und wenn die Musterraumverordnung für ein Gymnasium eben nur eine 2 Felderhalle zulässt sollte der Freistaat im Sinne einer Nachnutzung durch Vereine auch eine 3 Felderhalle mit Fördermitteln unterstützen. Warum schreibe ich das, weil als Elternsprecher des Gymnasiums in Schkeuditz wir gerade jetzt diese Diskussion führen. Menschen die sich die Zeit nehmen als Übungsleiter und Trainer sollten in unserer Gesellschaft wieder mehr Anerkennung erfahren, einfacher Trainer-, Übungsleiter- und Schirikurse besuchen können ohne bei ihren Vereinen betteln zu müssen. Auch müssen Möglichkeiten geschaffen werden Trainer oder auch Eltern die den Transport ganzer Mannschaften zu Turnieren oder Ligaspielen unterstützen zB. besser abzusichern gegen Schäden oder Unfälle.
Unterstützung für Eltern die es sich finanziell nicht leisten können gibt es zwar heute schon aber das muss ausgebaut werden, denn gerade diesen Kindern tut Vereinssport erfahrungsgemäß besonders gut. Ähnlich denen die sich in den freiwilligen Feuerwehren engagieren muss auch unsere Unterstützung denen gelten sie in ihrer Freizeit sich dem Betreuen von Nachwuchssportlern verschrieben haben, meine Hochachtung haben sie auf jedem Fall!
Aber zu allem Anfang gehört ein Umdenken in unserer Gesellschaft, nicht mehr immer den Profit, sondern den Menschen in den Mittelpunkt unserer Bemühungen zu stellen, wo er meiner Meinung nach auch hingehört! Ich hoffe Ihre Frage beantwortet zu haben, stehe aber für Nachfragen jeder Zeit zu Verfügung oder besuchen Sie einer meiner Wahlkampfveranstaltungen.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Geisler