Frage an Andreas Geisel von Lothar B.
Herr Geisel, als Verantwortlichen in Berlin für den Sport haben Sie sich für die Ausrichtung der Olympischen Spiel 2036 ausgesprochen. Wann sorgen Sie endlich dafür, dass Sportplätze und Sporthallen ausreichend für den Amateursport, also die Grundlage für den Leistungssport, vorhanden und in einem benutzbaren Zustand dem Bürger zur Verfügung stehen? In Reinickendorf sollen lt. Pressemitteilung noch immer Schulsporthallen nach Benutzung durch Flüchtlinge nicht wieder zur Verfügung stehen.
Mit sportlichen Grüßen
L.B.
Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gern beantworte. Zunächst möchte ich meinen Vorschlag mitnichten als eine Bewerbungsankündigung Berlins um die Austragung der Olympischen Spiele 2036 verstanden wissen.
Vielmehr habe ich generell deutlich machen wollen, dass Sportgroßveranstaltungen wie Olympische Spiele erheblich zur Beschleunigung der städtebaulichen Entwicklung Berlins beitragen können. Ähnliche Mechanismen haben in London zu einem Entwicklungsschub geführt und in Paris ist aktuell ähnliches zu erleben. Um es noch einmal klar zu sagen: Berlin wird sich nicht für die Austragung der Olympischen Spiele bewerben; Berlin sollte meiner Meinung nach aber bereit stehen, wenn sich die Bundesrepublik Deutschland mit ihrer Hauptstadt Berlin und/oder im Verbund mit anderen Städten für Olympia bewirbt. Das kann 2036 sein, das kann aber auch 2040 sein.
Vollkommen zu Recht sprechen Sie die Entwicklung von Sporthallen und Sportplätzen für den Breiten- und Leistungssport an. Der Senat tut eine Menge, um ausreichend Sportanlagen für die Berlinerinnen und Berliner zur Verfügung zu stellen: Das Sportstättensanierungsprogramm ist z.B. um 4,5 Mio. Euro auf ein Gesamtvolumen in Höhe von 18 Mio. Euro in 2018 erhöht worden. Wir haben durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen neue Typensporthallen entwerfen lassen, die im Verfahren eine zügigere Fertigstellung erlauben, als wenn jede Halle einzeln entworfen und geplant werden müsste. Im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive haben wir ebenfalls Sportmehrbedarfe angemeldet, die derzeit mit der Senatsverwaltung für Bildung besprochen werden.
Außerdem kann ich Ihnen mitteilen, dass inzwischen alle Sporthallen von einer Belegung mit geflüchteten Menschen freigezogen sind. Die meisten dieser Hallen stehen dem Schul- und Vereinsbetrieb wieder zur Verfügung. In wenigen Fällen, so in den Sporthallen der Reinickendorfer Oberstufenzentren, hat die Sanierung länger gedauert bzw. dauert noch an. Dies liegt u.a. an umfangreicheren Maßnahmen, die zusätzlich zu den ursprünglich angedachten Sanierungen erfolgen. Die nun stattfindenden Modernisierungsmaßnahmen verlängern zwar die aktuelle Schließzeit; damit soll aber sichergestellt werden, dass hier nicht in wenigen Jahren erneute Schließzeiten erforderlich werden.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Geisel