Frage an Andreas Geisel von Eberhard F. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Geisel
die Arbeitsfähigkeit der Berliner Jugendämtern ist teilweise stark beeinträchtigt.
Seit 2013 kämpfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendämter um bessere Bedingungen und Mindest-Personalausstattungen, insbesondere in den Regionalen Sozialen Diensten.
Im Jahr 2015 wurde durch die Senatsverwaltung eine „Maßnahmeplanung zur nachhaltigen Sicherung der Aufgabenerfüllung der Berliner Jugendämter“ erarbeitet.
Bis zum heutigen Tag wurden die Forderung einer im Ländervergleich angemessenen Bezahlung und der wichtigste Punkt, nämlich eine verbindliche Fallhöchstzahl pro Mitarbeiter festzulegen (= Personalbemessungsmodell, um eine Mindestqualität zu erreichen) nicht umgesetzt. Die Situation in vielen Jugendämtern ist nach wie vor desolat. Die Personalzuführungen im Rahmen der „wachsenden Stadt“ ändern an dem Zustand nichts, da diese ja für zusätzliche Aufgaben gewährt werden.
Werden Sie und Ihre Partei etwas tun um diesen Zustand zu ändern und wenn ja, was genau wird das sein?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Sehr geehrter Herr F.,
im öffentlichen Dienst müssen wieder mehr Beschäftigte eingestellt werden. Allein in 2016 sind in Berlin von uns deshalb etwa 4.000 Neueinstellungen vorgenommen worden. Das muss auch in den nächsten Jahren so fortgesetzt werden, damit wir handlungsfähig bleiben. Das gilt auch für die bezirklichen Jugendämter, denn die Bezirke bekommen den personellen und finanziellen Spielraum dafür.
Aber die Bezirksämter entscheiden über den Einsatz ihrer Beschäftigten und über die Neueinstellungen. Personelle Verstärkungen in den Jugendämtern, und hier insbesondere beim Kinderschutz bzw. bei den regionalen sozialen Diensten, halte ich für dringend geboten.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Geisel