Frage an Andreas Geisel von Maria K. bezüglich Familie
Wie sieht den ein noch kinder-und familienfreundlicheres Lichtenberg für Sie ganz konkret aus?
Es hört sich an, als wenn die Musikschule mehr Mittel bekommt, endlich die maroden Schulen saniert werden und viele gute Dinge bleiben, wie z.B. die vielen tollen Spielplätze.
Was ist darüber hinaus Ihre persönliche Vision für die Zukunft von Lichtenberg?
Sehr geehrte Frau Keil,
vielen Dank für Ihre Frage zur Kinder- und Familienfreundlichkeit. Als Familienvater mit zwei Kindern habe ich einen ganz persönlichen Bezug zu diesen Themen. Und als Politiker setze ich mich seit Jahren für ein "Kinder- und familienfreundliches Lichtenberg" ein. Das ist mein Leitziel, davon war mein bisheriges Politikverständnis geprägt, und das wird auch so bleiben. Für Lichtenberg konnte ich in meiner Verantwortung als Baustadtrat einiges bewirken, zum Beispiel Quartiersparks, Grünflächen, Spielplätze,... Und ja, Sie haben Recht, auch die Musikschule erhält mehr Geld (wir haben jetzt 3 voll sanierte Standorte!) und wir sanieren allein in Lichtenberg 27 Schulen, was aber auch Zeit wurde, wie ich zugeben muss. Als Mitglied des Deutschen Bundestages werde ich mich dann auf einer anderen Ebene für Kinder- und Familienfreundlichkeit einsetzen:
- Familien brauchen mehr Geld: Eingangssteuersatz auf 10% senken, das wäre ein Plus von 270 Euro für einen verheirateten Arbeitnehmer mit 27.000 Euro Jahreseinkommen.
- Arbeitsplätze für Mütter und Väter sind die beste Maßnahme gegen Kinderarmut.
- Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab dem ersten Geburtstag, kostenlos und für alle bis spätestens 2013.
- Mehr Ganztagsschulen, auch als Bedingung für eine bessere Vereinbarkeit von Elternschaft und Berufstätigkeit.
- Erhöhung des Elterngeldes von 7 auf 16 Monate, Aktionen für die stärkere Akzeptanz auch bei Vätern.
- Kinderfreibetrag durch Kindergrundfreibetrag ersetzen, Kinder von Besserverdienenden sind nicht mehr wert als andere!
- Kinderschutz ins Grundgesetz.
- Angebote für Familien und für Kinder in den Bereichen Kultur, Freizeit, Sport stärken.
Sie fragen nach meiner Vision für Lichtenberg? Ich sage da immer, dass ich mir unseren Bezirk urbaner, bunter, toleranter und vielfältiger wünsche. Und meine damit, dass mich das rückwärtsgewandte Image "Stasi, Nazi, Plattenbau" enorm nervt. Wir haben das Zeug zu viel mehr. Lichtenberg ist ein sehr heterogener Bezirk, der sich in den letzten Jahren in vielfältiger Weise entwickelt und verändert hat. Er besitzt eine vergleichsweise gute Infrastruktur und ist zum Teil mit geradezu idealen Verkehrsverbindungen ausgestattet.
Lichtenberg bietet die Grünlage und die familienverträglichen Wohnbedingungen, die ein Innenstadtbezirk vermissen lässt - wer ruhig und grün, aber gleichzeitig "mitten drin" wohnen möchte, findet hier sehr gute Standorte. Der Begriff "Wohnen im Grünen - mitten in der Stadt" gilt durch die zahlreich vorhandenen Naherholungsmöglichkeiten für den ganzen Bezirk. Überregionale Attraktionen des Bezirkes, wie der Tierpark Friedrichsfelde, das Theater an der Parkaue, das Tierheim Falkenberg, der Barnim-Park, die "Südküste" Rummelsburger Bucht, die Trabrennbahn, der Olympiastützpunkt oder die Angel- und Badeseen ergänzen das Profil eines angenehmen Wohnbezirks. Zählt man noch die Infrastrukturangebote durch die Einkaufsmöglichkeiten, die Bürgerämter, die Krankenhäuser, die Zahl der Kita-Plätze, die Vielfalt der Schulangebote, die Jugendzahnklinik und die Jugendfreizeit- und Sportstätten hinzu, entsteht (bei allen zukünftig noch abzubauenden Defiziten) das Bild eines Bezirks, der sich als kinder- und familienfreundlicher Wohnstandort beweist.
Das sind die Themen, die wir in den Vordergrund stellen müssen! Es gibt dazu noch eine Menge zu sagen, aber ich weiß, die Antwort ist jetzt schon zu lang. Sie merken, das Thema treibt mich um. Schauen Sie doch bitte einfach mal auf meine Homepage www.andreas-geisel.de. Da gibt es noch Aussagen zu den anderen wichtigen Themen Arbeit, Energie, Umwelt, Kultur, Bildung...
Es grüßt Sie herzlich
Andreas Geisel