Frage an Andreas Geisel von Rainer T. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Geisel,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Ich möchte Ihnen noch eine weitere Frage stellen. Wenn ich an die Zukunft denke, kommen mir immer mehr Zweifel ob die Politik sich der Tragweite des Klimawandels bewusst ist. Ich glaube, dass es alles noch schlimmer wird, als wir im Moment offiziell hören. Haben wir nicht eine Verantwortung gegenüber unseren Kindern und Enkelkindern? Was sagen Sie dazu?
Sehr geehrter Herr Taubert,
das ist ein wirklich ernstes Problem. Ich habe selber zwei Kinder im Alter von 10 und 6 Jahren. Insofern ist mir Ihre Frage nach der Verantwortung für die nachfolgenden Generationen keineswegs fremd.
Im Wahlprogramm der SPD steht zu diesem Thema eine Menge. Ich fasse das mal zusammen:
- bis 2030 soll die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien erfolgen, das soll mit einem "Nationalen Aktionsplan Erneuerbare Energien" erreicht werden
- klare und längerfristig verlässliche steuerliche Anreize für Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien
- die Einnahmen aus den Emissionszertifikaten werden für
Klima- und Umweltschutzmaßnahmen genutzt
- Bereitstellung von Risikokapital für innovative
Klimaschutztechnologien
- Investitionen in die Modernisierung von Kohle- und Gaskraftwerken, denn bis zur vollständigen Absicherung unseres Energiebedarfes durch erneuerbare Energien und ohne den viel zu riskanten Atomstrom werden wir auf diese Technologien noch für einen längeren Zeitraum nicht verzichten können, denn Energie muss auch bezahlbar bleiben, nicht nur für Besserverdienende
- Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene, insbesondere im Bereich der Gütertransporte
- Absicherung der individuellen Mobilität durch Ausbau des ÖPNV und Förderung von Elektrofahrzeugen, letzteres könnte ein deutscher Exportschlager werden.
Im Bereich des Klimaschutzes habe ich in meiner jetzigen Funktion bereits erreicht, dass vom Bundesumweltministerium die Erstellung eines "Integrierten Klimaschutzkonzeptes" in Lichtenberg gefördert wird. Zudem bin ich einer der Initiatoren für ein "Energiekompetenzzentrum Berlin-Nordost". Dort soll demonstriert werden, was bereits heute auf diesem Gebiet technisch alles möglich ist, welche Handwerker und Dienstleister das jeweils leisten können und vor allem, wie sich das für die Beteiligten rechnet. Wenn diese drei Fragen beantwortet werden, dann steigt die Chance, dass auch in diesem Bereich investiert wird, ganz enorm.
Ich will, dass Lichtenberg "Energetischer Modellbezirk" in Berlin
wird.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Geisel