Sehr geehrter Herr Ewald, wie planen Sie und Ihre Partei dem Lehrkräftemangel entgegen zu wirken?
Sollte angesichts der bald ausscheidenden geburtenstarken Jahrgänge der Beruf perspektivisch attraktiver gestaltet werden? Falls ja, wie?
Oder sehen Sie hier wie Ihr Koalitionspartner keinen grundlegenden Handlungsbedarf?
Als Quellen für meine These, dass unserer Gesellschaft ein Lehrkräftemangel bevorsteht, welcher nicht einfach durch das schaffen neuer Stellen zu beheben ist, führe ich die folgenden Beiträge an:
https://de.statista.com/themen/10477/lehrermangel-in-deutschland/#topicOverview
Sehr geehrter Herr S.
der Lehrkräftearbeitsmarkt ist in allen Bundesländern angespannt. Insgesamt wurden in den vergangenen Jahren bereits 9000 zusätzliche Lehrkräftestellen geschaffen. Die Studienplatzkapazitäten in den Mangellehrämtern haben wir bereits vor einigen Jahren massiv ausgebaut, im Grundschullehramt beispielsweise um 70%. Gleichwohl dauert es einige Jahre, bis diese in den Schulen ankommen. Deswegen haben wir auch kurz- und mittelfristige Maßnahmen ergriffen, bspw. Weiterbildungsmöglichkeiten und Quereinstiegsprogramme geschaffen und Beschäftigungspotenziale auf freiwilliger Basis bei Pensionären oder Teilzeitkräften gehoben.
Mit multiprofessioneller Unterstützung durch sozialpädagogische Fachkräfte/Schulsozialarbeit oder Verwaltungsfachkräfte entlasten wir zudem Schulleitungen und Lehrkräfte von nicht-pädagogischen Aufgaben. Aus diesem Grund ist die Lage in Hessen im Vergleich zu anderen Bundesländern, die z.B. gerade die Unterrichtsverpflichtung von Lehrkräften anheben mussten, weniger dramatisch und die Grundunterrichtsversorgung kann in der Regel abgedeckt werden. Die Ausbildungskapazitäten und multiprofessionelle Teams werden wir weiter bedarfsgerecht ausbauen.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Ewald