Wie setzen Sie sich für die Freilassung der dt. Journalistin Marlene F. und damit für Pressefreiheit ein? Bringen Sie das Thema in die morgige Fragerunde der Bundesaußenministerin im Bundestag ein?
Ich möchte Sie auf ein dringendes Anliegen aufmerksam machen. Es betrifft die unbegründete, gewaltvolle Festnahme der Journalistin und deutschen Staatsbürgerin Marlene F. im Irak (Quelle: www.rnd.de/medien/irak-deutsche-journalistin-festgenommen-WF3IW2XK36FDBBWMEFEG47KXTI.html).
Marlene F. wurde am Mi., 20.04.2022 von der irakischen Armee festgenommen, stundenlang verhört und am Freitag nach Bagdad überführt. Die junge Journalistin recherchierte über die gesellschaftlichen Verhältnisse in der Region Şengal und besuchte zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen. Bei der Region handelt es sich um das selbe Siedlungsgebiet im Irak, das seit dem Genozid an den Êzîd:innen durch den sog. Islamischen Staat 2014 weltweit bekannt ist.
Ich möchte Sie bitten sich mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln dafür einzusetzen, auf die Freilassung der Journalistin Marlene F. hinzuwirken. Bitte greifen Sie das Thema bei der Befragung der Bundesaußenministerin am morgigen Mittwoch auf!
Sehr geehrte Frau G.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Marlene F. und ihr slowenischer Kollege Matej K. recherchierten über die Situation der Ezid*innen im Nordirak und wurden zu Unrecht stundenlang verhört und im Gefängnis gehalten. Ich bin erleichtert, dass unter anderem das Engagement verschiedener Menschen und der Deutschen Botschaft die Freilassung von Marlene F. bewirkt haben.
Dieser Vorfall ist ein Beispiel dafür, dass Journalist*innen leider immer noch in vielen Ländern der Welt Gefahren ausgesetzt sind, wenn sie ihre journalistische Arbeit nachgehen. Pressefreiheit ist ein hohes Gut. Doch gerade Irak gehört laut „Reporter ohne Grenzen“ zu den Ländern mit einer besonders schlechten Lage der Pressefreiheit.
Presse- und Medienfreiheit sind fundamentale Rechte und ich setze mich dafür ein, dass diese Freiheiten weltweit Beachtung finden und verteidigt werden. Darüber hinaus müssen Journalist*innen mehr Anerkennung für ihre teilweise lebensbedrohlichen Einsätze bekommen und besser geschützt werden.
Mit besten Grüßen
Andreas Audretsch