Was tun Sie, damit jegliche Form der Anbindehaltung – auch die saisonale Anbindehaltung von Rindern und die Anbindehaltung von Greifvögeln – verboten wird?

Sehr geehrte Frau W.,

vielen Dank für Ihre Frage. Seit 2002 ist der Tierschutz als Staatsziel im Grundgesetz verankert. Obwohl sich seitdem manches verbessert hat, werden wir diesem Ziel in der Gesamtschau bisher nicht gerecht. Wir setzen uns mit hoher Priorität für die Verbesserung des Tierschutzes ein und haben im Koalitionsvertrag zahlreiche Maßnahmen vereinbart. Mit der vorbereiteten Novellierung des Tierschutzgesetzes sind wir nicht nur das ambitionierteste und umfangreichste tierschutzpolitische Vorhaben dieser Legislatur angegangen, sondern sogar der vergangenen Jahrzehnte. Leider ist es durch das Ende der Koalition nicht mehr zum Abschluss gekommen.

Die Anbindehaltung von Tieren ist mit einer deutlichen Einschränkung der artgerechten Verhaltensweisen verbunden. Dies kann bei den betroffenen Tieren häufig zu erheblichen Schmerzen, Leiden und/oder Schäden führen. So ist vor allem das eingeschränkte Bewegungsverhalten mit einem hohen Risiko für das Auftreten von Erkrankungen und Verletzungen sowie von Verhaltensstörungen verknüpft. Deshalb findet sich in dem Entwurf zur Novellierung des Tierschutzgesetzes ein grundsätzliches Verbot der Anbindehaltung. Zur Umsetzung sollen die Betriebe eine Übergangszeit von 10 Jahren haben.

Tierschützerinnen und Tierschützer im ganzen Land haben lange auf dieses Gesetz gewartet. Der vorgelegte Entwurf ist sehr umfassend und enthält viele wichtige Maßnahmen. Wir werden im Bundestag weiter daran arbeiten, die Situation von Tieren zu verbessern. Tierschutz ist ein zentrales Anliegen unserer Politik.

Mit besten Grüße

Andreas Audretsch