Frage von Johann W. •

Wie möchte die CDU Politik für jüngere Menschen machen? Wie möchte die CDU mit ihrer Sparpolitik die Zukunft gestalten? Wie verhindert die CDU einen Zuwachs der AfD?

Sehr geehrte Frau Lindholz, herzlichen Glückwunsch zum Wahlsieg. Allerdings viele junge Menschen, die ich kenne sind vom Ausgang der Wahl enttäuscht. Man hat das Gefühl, dass die CDU eher eine Politik gegen die Interesse der jungen Menschen macht. Unter anderem lehnen die meisten jungen Menschen die Wehr- und Dienstpflicht klar ab. Unter anderem gibt es vielen Kampagnen gegen Merz, die von jungen Menschen geleitet werden. Laut der Instituten soll der Bundeshaushalt um 140 Milliarden € durch die CDU geschrumpft werden. Viele junge Menschen wünschen sich mehr Investitionen in Forschung, Bildung, Digitalisierung, Infrastruktur und mehr. Viele junge Frauen sprechen sich für die Legalisierung der Abtreibung. Ich kenne immer mehr junge Frauen, die bei der 4B-Bewegung mitmachen. Es gab nicht umsonst viele Proteste gegen die CDU. Wie möchte die CDU mehr Politik für junge Menschen machen? Besonders die Angst vor der AfD steigt. Ich kenne einige, die schon überlegen deshalb das Land zu verlassen

Portrait von Andrea Lindholz
Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr W.,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Zunächst möchte ich mich für die Glückwünsche zu meiner Wahl bedanken. Ich freue mich sehr über das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde, und sehe es als Ansporn und Verpflichtung, mich weiterhin mit ganzer Kraft für die Bürgerinnen und Bürger einzusetzen, insbesondere auch für die Belange der jüngeren Generation.

Generell stehen wir als Union für ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr, das wir mit einer Wehrpflicht zusammendenken. Hier geht es ganz grundsätzlich darum Gemeinwohl zu fördern und den inneren Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu stärken. Es gibt auch viele junge Stimmen, die sich für ein solches Gesellschaftsjahr einsetzen. Trotzdem kann ich Ihre Bedenken mit Blick auf die Debatte um die Wehrpflicht gut nachvollziehen. Wir dürfen aber die außenpolitische Lage nicht unterschätzen. Seit drei Jahren herrscht Krieg in Europa und Deutschland wird immer wieder durch Cyberangriffe oder Bedrohungen von außen bedrängt. Unser Ziel muss dabei ganz klar sein – wir müssen uns verteidigen können, sodass wir uns nicht verteidigen müssen. Nur wenn wir Aggressoren mit einer starken Verteidigung abschrecken können, wird es nicht dazu kommen, dass wir uns verteidigen müssen. Ihre Gedanken, dass wir mehr in Forschung, Bildung und besonders eine zukunftsfähige Infrastruktur investieren müssen, teile ich.

Weiterhin teile ich Ihre Sorgen des Aufstiegs der extremen Parteien, insbesondere der AfD. Wir als CDU/CSU-Bundestagsfraktion sind der festen Überzeugung, dass wir dieser Entwicklung nur entgegentreten können, wenn wir die drängenden Probleme der Menschen angehen, die auch zum Aufstieg der AfD geführt haben. Daher haben wir konkrete Maßnahmen besonders im Bereich der Wirtschafts-, Sicherheits- und Migrationspolitik ausgearbeitet, um Deutschland wieder nach vorne zu bringen. 

Mit einer stabilen Bundesregierung, die das Potential Deutschlands wieder stärkt, können wir Extremisten, die von Problemen profitieren, zurückdrängen. Unsere Maßnahmen besonders mit Blick auf die Digitalisierung, den Bürokratieabbau und die zukunftsfähige Staatsmodernisierung sind dabei nicht nur für die gesamte Gesellschaft, sondern besonders auch für die junge Generation von großer Bedeutung. Ich hoffe, ich konnte meine Standpunkte klar darstellen.

Mit freundlichen Grüßen

Andrea Lindholz MdB

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