Frage an Andrea Lindholz von Stefan R. bezüglich Verkehr
Zum 5G-Netzaubau sind folgende Fakten unstrittig: Ungeklärte Risiken speziell bei Kindern, nicht absehbare Folgen zur Langzeitwirkung, Indizien für Beeinflussung der Gehirn-Durchblutung, der Spermienqualität, DNA-Schädigung etc. Dies erwähnt die Info 049/19 des Wissenschaftlichen Dienstes, die sie sicher erhalten haben
- https://www.bundestag.de/resource/blob/651456/6e823f50f134f303e2197e0c823fac22/WD-8-049-19-pdf-data.pdf (S.9, 10)
Seit 2013 verweigern die Rückversicherungen eine Schadensdeckung für Funkstrahlung. Swiss Re warnt vor weiterem Ausbau http://files.newsnetz.ch/upload//3/0/30072.pdf (S.11)
Darf ich Sie konkret nach Ihrer eigenen Meinung fragen: Bei allen Vorteilen des 5G-Ausbaus -darf es angesichts dieser Fakten noch einen Grund geben (und welchen?), die zahlreichen Forderungen von Experten und renommierten Ärzteverbänden nach einem Moratorium für 5G bis zur zweifelsfreien Klärung NICHT sofort umzusetzen? Jeglicher 5G-Netzausbau vor einer Klärung müsste ja einen wichtigeren Grund haben als der in § 2 GG und § 20a GG gewährleistete Schutz der Bevölkerung und der natürlichen Umwelt.
Gesichert nachgewiesen wurde eine Öffnung der Blut-Hirn-Schranke
https://www.diagnose-funk.org/download.php?field=filename&id=560&class=NewsDownload
zwar erst an Laborratten, aber eindeutig unterhalb unserer Grenzwerte. Als gesichert gilt auch die Beeinflussung der Hirnströme am Menschen (Schweizer Bundesamt für Umwelt, zitiert in WD 049/19 Seite 9). Trotzdem kursiert (auch seitens BfU und WD) das irreführende Fazit, 'gesundheitliche Auswirkungen seien nicht eindeutig bestätigt'. Dies impliziert die Auffassung, es sei womöglich gar nicht ungesund, unsere Gehirnströme zu beeinflussen.
Darf ich Sie konkret fragen. Halten Sie persönlich diese Sichtweise für ethisch akzeptabel? Würden Sie ihre eigenen Hirnströme stören lassen? Oder würden Sie es zulassen, die Störung der Blut-Hirn-Schranke, nach den Laborratten, an der Bevölkerung erneut zu testen?
m. f. Grüßen
Sehr geehrter Herr R.,
vielen Dank für Ihre Nachfrage. Die Digitalisierung und der digitale Wandel ändern unsere Art zu leben, zu arbeiten und zu lernen - rasant und fundamental. Deshalb müssen wir bereits heute an die Zukunft denken und gemeinsam die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, damit wir in Deutschland und in Europa diesen Wandel aktiv mitgestalten können. Denn das wird in naher Zukunft eine wichtige Rolle spielen und entscheidend für unsere wirtschaftliche Entwicklung, unseren Wohlstand, unsere Gesundheit und den sozialen Zusammenhalt im Land sein.
Die Digitalisierung wird über kurz oder lang viele Bereiche unseres Leben und Arbeitens verändern. Dem werden wir uns nicht verschließen können, wenn wir „den Anschluss nicht verpassen“ und uns fit für die Zukunft machen wollen. Natürlich sollten wir bei alledem die Risiken und Risikogruppen nicht außer Acht lassen. Das Bundesamt für Strahlenschutz informiert auf seiner Homepage auch über Risiken des Mobilfunks sowie aktuelle Studien dazu: http://www.bfs.de/DE/themen/emf/mobilfunk/mobilfunk_node.html .
Allerdings gibt es nur sehr wenige Langzeitstudien für den Bereich. Die Frage nach Langzeitfolgen und -wirkungen auf besonders empfindliche Personengruppen konnte daher noch nicht abschließend beantwortet werden. Da drahtlose digitale Kommunikationstechniken erst seit etwas mehr als 15 Jahren intensiv genutzt werden, sind verlässliche Aussagen über Langzeitwirkungen noch nicht möglich. Deshalb sollten wir uns analog zum Ausbau von Breitband und Mobilfunk auch weiterhin der Erforschung und Untersuchung eventueller Nebenwirkungen und Langzeitfolgen des Mobilfunks widmen. Die 5-G-Strategie der Bundesregierung sieht daher entsprechende Forschung mit Schwerpunkt auf dem Bereich der auf Frequenzen oberhalb 20 GHz vor. Dort heißt es weiter: "Außerdem sollen proaktiv die Auswirkungen der neuen Technologie sowie der neu aufgebauten Netze hinsichtlich ihrer elektromagnetischen Felder untersucht werden. Dabei wird ein Schwerpunkt darin bestehen, wie sich die Exposition der Bevölkerung – insbesondere auch unter Einbeziehung von Kleinzellen und unter Berücksichtigung der Beamforming-Technologie – entwickeln wird."
Mit freundlichen Grüßen
Andrea Lindholz MdB