Portrait von Andrea Johlige
Andrea Johlige
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Andrea Johlige zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Guido V. •

Frage an Andrea Johlige von Guido V. bezüglich Familie

Welche Meinung vertreten Sie in den Fragen kostenloses Schulessen und Kostenlose Schülerbeförderung?

Portrait von Andrea Johlige
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Voß,

vielen Dank für Ihre Frage, die ich natürlich gern beantworte.

DIE LINKE will gleiche Bildungschancen für alle Kinder und Jugendlichen in Brandenburg. Gleiche Bildungschancen bedeuten auch, dass jedem Kind und jedem Jugendlichen die bestmögliche Bildung zuteil wird, und das unabhängig von der sozialen oder ethnischen Herkunft und vor allem unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. Deshalb treten wir für den kostenlosen Zugang zu allen staatlichen Bildungseinrichtungen (von der KiTa bis zur Hochschule) ein.

Kostenloser Zugang bedeutet dann aber auch, dass die schreiende Ungerechtigkeit beseitigt wird, dass die Eltern des Kindes, das weiter entfernt von der Schule wohnt und schon deshalb einen Nachteil wegen des langen Schulweges hat, für die Schülerbeförderung auch noch zahlen müssen. Deshalb treten wir in Land und Kreis seit Jahren für eine elternbeitragsfreie Schülerbeförderung ein. Erst im Dezember hat übrigens die Zählgemeinschaft im Kreistag Havelland, bestehend aus SPD, CDU, FDP und Bauern+ einen Antrag der LINKEN abgelehnt, in der wir die elternbeitragsfreie Gestaltung der Schülerbeförderung gefordert haben.

Auch bin ich der Meinung, dass jedes Kind in KiTa und Schule ein warmes Mittagessen erhalten soll. Auch hier haben wir im Kreistag Havelland eine Initiative gestartet, die darauf abzielte, dass armutsgefährdeten und armen Kindern ein Zuschuss zum Mittagessen seitens des Kreises gezahlt wird. Die Zählgemeinschaft hat auch dies abgelehnt mit dem Hinweis, dass die Schulträger dafür zuständig seien. Im Landtag haben CDU und SPD bei einer ähnlichen Initiative unsererseits auf die Landkreise verwiesen.

Dabei ist allen Parteien bekannt, dass bspw. im Hartz IV-Regelsatz 2,72 Euro für die Verpflegung eines Kindes pro Tag vorgesehen sind. Bei einem durchschnittlichen Preis für ein Mittagessen von 2,50 Euro bleibt gerade noch ein Brötchen (ohne Belag) für die Verpflegung des Kindes übrig. Die Eltern stehen also vor der Entscheidung, entweder das Kind in der KiTA oder Schule nicht essen zu lassen oder mit dem Regelsatz nicht hinzukommen, also woanders sparen zu müssen. Und dieses Dilemma wollen wir kurzfristig lindern indem ein Zuschuss zum Essen gezahlt wird. Perspektivisch wollen wir ein kostenloses Mittagessen für jedes Kind.

Mit freundlichen Grüßen,

Andrea Johlige