Frage an André Trepoll von Hendrik W. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Trepoll,
in Ihren Ausführungen zur Frage des Herren Willkomm vom 20.06.2007 sagten Sie, daß die eingeführten Studiengebühren als Investition in die eigene Lebensplanung gewertet werden sollen, und daß die bisherige steuergestützte Finanzierung nicht im Sinne derer läge, die mangels Qualifikation nicht in den Genuss einer Hochschulbildung kommen werden. Ich behaupte nun, daß die Einführung einer Studiengebühr nur für diejenigen, die studieren wollen, auch nicht in deren Sinne liegen kann. Ich stelle dazu folgenden Vergleich auf:
a) Die Finanzierung eines Studiums erfolgt über die Steuern.
Vorteil:
jeder (Geringverdiener, Arbeitslose, Menschen aus armen Verhältnissen) der die geistige und schulische Qualifikation, jedoch nicht das soziale und finanzielle Umfeld besitzt, hat die Möglichkeit, ein Studium zu beginnen.
Nachteil:
jeder Andere ohne die notwendige Qualifikation trägt dieses System mit. Dies findet aber auch in anderen Bereichen problemlos Anwendung. Beispielsweise im Straßenverkehr: Menschen ohne Führerschein finanzieren die Instandhaltung der Verkehrswege mit, obwohl sie sie nicht nutzen.
b) Finanzierung über Studiengebühren
Vorteil:
jeder entscheidet selbst, ob er sich ein Studium finanzieren möchte, oder nicht. Möchte ich dies nicht, spare ich Geld.
Nachteil:
Das hat zur Folge, daß es viele Menschen gibt, die die geistige Qualifikation besäßen, ein Studium zu belegen, denen jedoch die Möglichkeit fehlt, dieses Studium zu finanzieren.
Es gibt Möglichkeiten, dies über Fremdkapital zu finanzieren. Doch individuell kommt es zu unüberwindbaren bürokratischen Hürden, die letztlich dazu führen, daß qualifizierte Menschen nicht in der Lage sind, ein Studium zu finanzieren. Ich selbst bin wohl gezwungen, in Zukunft hohe Schulden aufzunehmen, um mein Ziel noch zu erreichen.
Was ist also der wahre Grund, daß die geringen Vorteile der Eigenfinanzierung über die Nachteile selbiger gestellt werden? Die Entkopplung einer Elite?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Sehr geehrter Herr Wiese,
ich fasse Ihre Äußerungen eher als Meinungsäußerung ihrerseits auf und weniger als Fragen, die an mich gerichtet sind. Ansonsten würde ich Sie bitten, Ihre Frage noch mal etwas konkreter zu stellen.
Mit freundlichen Grüßen
A. Trepoll