Sind Sie dafür daß weitere Parkplätze für Autos wegfallen und die Parkraumbewirtschaftung mit hohen Parkgebühren in ganz Berlin durchgesetzt wird ?
Sehr geehrter Herr H.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Die Parkraumbewirtschaftung wird im Norden von Neukölln ab diesem Jahr schrittweise innerhalb des S-Bahn-Rings umgesetzt. Damit werden Anwohner*innen und Anlieger*innen entlastet, da die lange und nervenaufreibende Parkplatzsuche entfällt. Künftig werden auch Sie schneller einen Parkplatz in der Nähe ihres Wohnortes finden. Über eine Erhöhung der Parkgebühren hat der Senat noch nicht entschieden. Allerdings wird sie für Anwohnende im Rahmen der Jahresvignette immer bezahlbar bleiben.
Was Parkplätze angeht, gibt es in vielen Berliner Kiezen mehr Parkplätze als Grünflächen und Spielplätze. Das finde ich keine klima- und kindergerechte Aufteilung des öffentlichen Raums. Insbesondere, weil private PKW im Schnitt 23 Stunden/Tag nur parken und nicht genutzt werden. Und dabei haben die meisten Berliner*innen gar kein eigenes Auto, sondern gehen zu Fuß, nutzen Bus und Bahn, sowie das Fahrrad. Und selbst wer ein Auto besitzt, geht auch zu Fuß oder nimmt das Rad und freut sich gleichermaßen über kieznahe Freizeit- und Erholungsflächen.
Ich bin deshalb der Meinung, dass der öffentliche Raum besser und fairer aufgeteilt werden muss. Das bedeutet, neben mehr geschützten Radwegen auch breite, sanierte und nachts gut ausgeleuchtete Gehwege. Gleiches gilt für Parkplätze. Wie in vielen anderen Metropolen kann ich mir eine viel sinnvollere Nutzung für einen Teil der Parkplätze vorstellen: Sitzbänke, Bäume, Frucht- und Blütensträucher, nachbarschaftliches Gärtnern im Kiez, erweiterte Gastronomieflächen, sodass die Gehwege frei bleiben, etc.
Haben Sie weitere Ideen und Wünsche für lebenswerte Kieze?
Ich freue mich auf ihre Vorschläge!
Viele Grüße
André Schulze