André Schulze vor Baum und Uferbegrenzung
André Schulze
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Sude G. •

Sparen an der falschen Stelle - sind unsere Kinder und Jugendlichen in Zukunft noch wettbewerbsfähig?

Sehr geehrter Hr.Schulze,

Was denken Sie über die Bildung in Deutschland? Denken Sie, dass man in falschen Stellen investiert und, dass die Kinder in Zukunft noch wettbewerbsfähig sind?

Mit freundlichen Grüßen

André Schulze vor Baum und Uferbegrenzung
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Hallo Sude G.,

vielen Dank für diese Frage und Ihr Interesse an Grüner Bildungspolitik.

Zunächst einmal möchte ich um Entschuldigung bitten, dass ich so spät antworte.

Sie fragen nach der Bildung in Deutschland, ob an den falschen Stellen investiert wird und ob unsere Kinder in Zukunft noch wettbewerbsfähig sind. Die Förderung und Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen hat für mich und meine Partei höchste Priorität. Wir sind der festen Überzeugung, dass Bildung einer der wichtigsten Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben ist. 

Bildungspolitik liegt in der Verantwortung der einzelnen Bundesländer. Als Bündnis 90/Die Grünen Berlin sind wir der Meinung, dass in der Berliner Bildungspolitik ein Umdenken stattfinden muss. Einige unserer wichtigsten bildungspolitischen Kernforderungen sind:

Bedürfnisse der Schülerìnnen in den Mittelpunkt stellen. Im Wahlprogramm der Grünen Partei Berlin heißt es dazu:

Schule muss sich konsequent an den Bedürfnissen von Kindern orientieren. Nicht erst seit Corona wissen wir, dass Kinder mehr benötigen als das Vermitteln von Wissen [...]. Wir wollen eine neue Kultur des Lernens, in der nicht Defizite, sondern stärkenorientiertes Lernen und kognitive sowie soziale Fähigkeiten im Mittelpunkt stehen.“ (Wahlprogramm von Bündnis 90/Die Grünen Berlin 2023, S. 147)

Das Land Berlin muss die Schulen finanziell gut ausstatten und an den richtigen Stellen investieren:

Alle Berliner Schulen brauchen ausreichend und gut ausgebildetes Personal -von Lehrkräften über Erzieher*innen, IT-Unterstützung, Supervision, psychologische Betreuung, Sekretariate, Reinigungskräfte und Hausmeisterei bis zu Quereinsteiger*innen aus verschiedensten Fachrichtungen. Zudem brauchen wir eine stärkende und Spaß machende Lernkultur und natürlich gute Bedingungen – das gilt für Gebäude ebenso wie für gutes Essen am Mittag, eine Vernetzung in den Kiez und digitales Lernen.“ (vgl. Ebd.)

Es ist unser erklärtes Ziel, die Schüler*innen auf die Anforderungen der Zukunft vorzubereiten: Im Wahlprogramm der Grünen Partei Berlin schreiben wir dazu:

Kooperation, kritisches Denken, Kommunikation und Kreativität müssen dabei die lange Tradition aus Leistungsdruck und starren Lehrinhalten ablösen.“ (ebd., S. 148)

Um die Leistungsfähigkeit der Berliner Schulen zu stärken, die Qualität der Abschlüsse zu steigern und die Zahl der Schulabgänger*innen deutlich zu senken, fordern wir außerdem eine abgestimmte Gesamtstrategie zur Qualitätssicherung an Schulen. In deren Mittelpunkt muss die Unterrichtsqualität in allen Schulen aller Schulformen stehe. (vgl. ebd., S. 156)

Als Grüne Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus bringen wir aus der Opposition heraus immer wieder bildungspolitische Anträge ein. Zwei aktuelle Beispiele:

Wir beantragen, die Staatliche Europa-Schule Berlin und damit die gesellschaftliche und sprachliche Vielfalt in der Berliner Bildungslandschaft zu stärken. Den Antrag finden Sie hier: https://www.parlament-berlin.de/ados/19/IIIPlen/vorgang/d19-1668.pdf

Wir wollen die Lehramtsausbildung retten und Schulqualität sichern. Deshalb fordern wir die CDU-Bildungssenatorin auf, ihre Kürzungspläne für Profilstunden II und die zusätzliche Unterrichtsverpflichtung der Lehramtsanwärter*innen zurückzunehmen. Diesen Antrag finden Sie hier: https://www.parlament-berlin.de/ados/19/IIIPlen/vorgang/d19-1713.pdf 

Ich hoffe, dass ich Ihre Fragen hiermit beantworten kann und freue mich über Ihre Unterstützung.

Viele Grüße
André Schulze

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