André Schulze vor Baum und Uferbegrenzung
André Schulze
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Martin B. •

Ist Berlin auf 40-50°C im Sommer vorbereitet, verursacht durch den Klimawandel, und können Sie sich vorstellen was das mit der menschlichen Gesundheit macht? Was tut ihre Partei dagegen?

André Schulze vor Baum und Uferbegrenzung
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr B.,

vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihr Interesse an unserer bündnisgrünen Politik. Sie sprechen hier ein wichtiges und drängendes Thema an.
 
Für uns gilt: Klimaschutz ist Gesundheitsschutz. Denn die Klimakrise wirkt sich direkt und indirekt auf die Gesundheit der Menschen aus. Hitze kann nicht nur Hitzestress und Erschöpfung auslösen oder zum Hitzschlag führen. Sie kann auch Vorerkrankungen verschlimmern und sogar tödlich enden. Vor allem kleine Kinder, ältere Menschen und Pflegebedürftige sowie alle, die im Freien arbeiten, müssen besonders geschützt werden. Die zunehmenden Hitzeperioden in Berlin sind demnach ein ernstes Gesundheitsrisiko.
 
Umso wichtiger ist es, durch konsequenten Klimaschutz das Schlimmste zu vermeiden und gleichzeitig mit Klimafolgenanpassung auf den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur vorbereitet zu sein.
Deshalb möchten wir Berlin zu einer gesunden Stadt mit gesundheitsfördernder Mobilität, Stadtentwicklung und gesundheitsfördernden Lebensverhältnissen für alle gestalten. Andersherum sind klimaschützende Maßnahmen und Maßnahmen zur Verbesserung der Klimaresilienz wichtig, wenn wir an die gesundheitlichen Folgen nicht nur von Hitze, sondern auch von Feinstaub und Lärm denken. Dazu gehört u.a. der Umbau von Berlin zur Schwammstadt, für die Entsiegelung notwendig ist, oder die Förderung von Gebäudebegrünung und vieles mehr.

Ein konkretes Beispiel der vergangenen Jahre: Gemeinsam mit der Berliner Ärztekammer und der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) hat die Grün geführte Senatsverwaltung für Gesundheit das „Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin“ ins Leben gerufen. Gemeinsam mit zahlreichen Akteur*innen des Gesundheitswesens wurden konkrete Hitzeschutzpläne erarbeitet. Diese gilt es nun in allen Gesundheitseinrichtungen und Bezirken umzusetzen und entsprechend auf weitere Bereiche auszuweiten.

Auch haben wir den begonnene Bau von Trinkbrunnen an zentralen Haltestellen und stark besuchten Orten vorangetrieben, um insbesondere in Hitzeperioden jederzeit Zugang zu frischem Wasser zu ermöglichen. Einige der vielen Maßnahmen für die wir uns darüber hinaus einsetzen sind mehr Schatten spendende Straßenbäume, kühlende Wasserläufe, entsiegelte und begrünte Oasen vor Ort sowie schattige Sitzgelegenheiten.

Diese Anstrengungen müssen fortgeführt und noch deutlich verstärkt werden, um Berlin für die Temperaturanstiege der kommenden Jahrzehnte zu rüsten und die Berliner*innen zu schützen.

Die vagen Versprechungen und die sich bereits abzeichnenden Rückschritte der schwarz-roten Koalition bei den Themen Klimaschutz, Mobilität und Stadtentwicklung werden wir kritisch begleiten. Im Abgeordnetenhaus werden wir unsere grünen Positionen und Gegenvorschläge für ein gesundes und klimaresilientes Berlin auch in der Opposition klar und deutlich vertreten!

Haben Sie weitere Fragen oder Anregungen für konkrete Maßnahmen bei Ihnen vor Ort?
Schreiben Sie mir, ich freue mich jederzeit, von Ihnen zu lesen.
 
Viele Grüße
André Schulze

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