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Frage von Cruel B. •

Frage an André Martens von Cruel B. bezüglich Kultur

Sehr geehrte Herr Martens,

meine Frage bezieht sich auf den Antrag der Piraten in Berlin-Kreuzberg, die dortige Bezirksmedaille solle für religiös-motiviertes Bürgerengagement nicht mehr vergeben werden.
Ich habe das als einen Akt der Religionsfeindlichkeit und Intoleranz wahrgenommen.
Religion ist ein relevanter Teil des menschlichen Lebens und menschlicher Bedürfnisse, Religion ist auch ein relevanter Teil der menschlichen Kultur.

Ich wüßte gern von Ihnen, ob Sie persönlich und die Piratenpartei als Bundespartei hinter solcher Auffassung von Religion stehen.

Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
PIRATEN

Sehr geehrter Herr Baur,

vielen Dank für die Frage.

Ich war zunächst auch erschrocken über die Medienberichte über ein angebliches Religionsverbot durch die Piraten in Friedrichshain-Kreuzberg. Skeptisch wurde ich dann, als davon berichtet wurde, dass _alle_ andere Fraktionen (außer CDU) dem Antrag zugestimmt hatten. Deshalb hielt ich es für unwahrscheinlich, dass es tatsächlich so drastisch wie z.B. in der BZ-Berlin beschrieben um ein Religionsverbot ginge.

Die Piraten in Friedrichshain-Kreuzberg haben unter http://piratenpartei-friedrichshain-kreuzberg.de/2013/08/21/buergerengagement-wird-weiterhin-geehrt-unabhaengig-von-der-religion/ eine Klarstellung veröffentlicht.

Sie betonen, dass es nicht darum geht, religiöse Gruppen von der Preisvergabe auszuschließen. Der Antrag hatte nur das Ziel, Menschen nicht mehr _nur_wegen_ ihres religiösen Engagements zu ehren. Das ist ein gravierender Unterschied und die Einstellung teile ich, da mir eine Trennung zwischen Kirche und Staat wichtig ist. Als Beispiel für eine Tätigkeit, die nicht für eine Ehrung in Betracht kommen würde, ist dort das Anwerben einer größeren Gruppe von Personen für eine Religionsgemeinschaft genannt. Wenn aber ein Mitglied einer religiösen Gemeinschaft eine Antirassismus-Konferenz organisiert, ist das laut der Piraten in Friedrichshain-Kreuzberg durchaus etwas, was durch eine Ehrung belohnt werden kann.

Kurz gesagt: Die Hysterie um den Beschluss ist hauptsächlich durch eine einseitig überzogene Falschdarstellung durch die BZ-Berlin entstanden.

Viele Grüße
André Martens