Portrait von André Martens
André Martens
PIRATEN
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil André Martens zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Jörg T. •

Frage an André Martens von Jörg T. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Stimmen Gerüchte, wonach GRÜNE bei einem Infostand der Piraten randaliert haben? Was hat sich tatsächlich zugetragen?

Portrait von André Martens
Antwort von
PIRATEN

Sehr geehrter Herr Tauss,

vielen Dank für Ihre Frage.

Nein, diese Gerüchte stimmen glücklicherweise so nicht. Es wurde nicht randaliert.

Einige GRÜNE haben sich allerdings neben einem unserer regelmäßigen Samstags-Infostände in der Freiburger Innenstadt in einer Gruppe zusammengefunden und skandierten mit grünen Clownsnasen "verkleidet" und Bilder von ihrem Kandidaten Kretschmann vor sich her tragend lautstark "Wer Piraten wählt, wählt Mappus!".

Auch den GRÜNEN sollte eigentlich klar sein, dass Herr Mappus kein Mitglied der Piratenpartei ist. Aber Spaß beiseite - mich macht es betroffen, dass man anscheinend lieber Parteien diffamiert, die für ähnliche Ziele einstehen, anstatt die Konfrontation mit dem tatsächlichen politischen Gegner zu suchen oder die fast 50 Prozent Nichtwähler zu mobilisieren. Ein fairer Wahlkampf sollte sich im Idealfall über Inhalte definieren. Man muss allerdings sagen, dass sich einige GRÜNE schon von dieser Aktion distanziert und sie als peinlich empfunden haben.

Das Wahlsystem in Baden-Württemberg ist durch lange Tradition und den Zuschnitt der Wahlkreise so geprägt, dass Rot/Grün aufgrund der zu erwartenden Kombination von Direkt- und Überhangmandaten einen beträchtlich höheren Stimmanteil als Schwarz/Gelb haben müsste, um einen Wechsel herbeizuführen. Allein werden sie es meiner Ansicht nach daher nicht schaffen. Deshalb würde dort ein weiterer Verbündeter wie die Piratenpartei helfen können. Eine neue Partei im Landtag würde alles verändern und das wäre dann ein tatsächlicher Wechsel.

Es ist übrigens recht anmaßend anzunehmen, dass sämtliche Wähler der Piratenpartei ansonsten die GRÜNEN wählen würden. Die meisten unserer Wähler sind von den etablierten Parteien enttäuscht (GRÜNE eingeschlossen), was die derzeit niedrige Wahlbeteiligung von nur knapp über 50 Prozent erklärt. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Fast jeder zweite Baden-Württemberger sieht in Wahlen derzeit keinen Sinn mehr während in anderen Staaten die Menschen für das Erstreiten von Demokratie ihr Leben aufs Spiel setzen. Das ist die eigentliche Tragödie.

Von der Piratenpartei erwartet man einen neuen und unverbrauchten Politikstil. Mit diesem kann keine der derzeit im Landtag vertretenen Parteien aufwarten.

Mit freundlichen Grüßen
André Martens