Was unternimmt Ihre Partei in Sachsen Long-Covid und PostVac Syndrom? Es fehlt an Anlaufstellen und Forschung in Hamburg! Wir Betroffenen brauchen dringend Hilfe!

Guten Tag, Marco S.,

vielen Dank für Ihre Nachricht, durch welche die ganze Problematik rund um Long Covid einmal mehr sichtbar gemacht wird. Als Grüne Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft und im Bundestag nehmen wir die Situation für ME/CFS- und Long-Covid-Betroffenen sehr ernst und setzen uns dafür ein, dass sich die Versorgung von Menschen mit diesen sehr komplexen Krankheitsbildern in Zukunft immer weiter verbessert.

Zu Ihren Fragen:

• Die Versorgung erfolgt in Hamburg in erster Linie über die Hausarztpraxen. Da die Symptome und der Behandlungsbedarf sehr unterschiedlich sein können, werden unterschiedliche Maßnahmen ergriffen. Die Behandlung erfolgt rein symptomatisch, eine ursächliche Behandlung von PostCovid (oder Long Covid), PostVac oder ME/CFS gibt es derzeit nicht.
• In Hamburg wird dazu am Universitätsklinikum Eppendorf geforscht. Hier finden Sie einen Überblick über die COVID-19-Forschung am UKE.
• Auch auf Bundesebene wollen wir Grüne mit der Koalition die Versorgungssituation durch Spezialambulanzen verbessern, damit mehr Menschen mit Post Covid schneller eine Diagnose erhalten, auf deren Grundlage sie adäquat behandelt werden können.

Wir wissen um die großen Einschnitte und die schwierige Situation, in der Sie und andere an Long Covid oder ME/CFS erkrankte Patient*innen und ihre Angehörigen durch Ihre Einschränkungen im Alltag und die z. T. dauerhafte Pflegebedürftigkeit sind. Wir kennen auch die sehr seltenen Fälle von Impfnebenwirkungen, die dem Long-/Post-Covid-Syndrom ähneln und als Post-Vac-Syndrom diskutiert werden. Für diese Patient*innen gibt es in Deutschland bislang nur wenige Anlaufstellen, so etwa an der Uniklinik Marburg und in Form der Post-COVID-19-Sprechstunde an der Berliner Charité, die sich auch mit diesen Fällen befasst. Die mangelnde Forschung und Versorgung ist ein großes Problem, das auch von uns Grünen und innerhalb der Ampelparteien auch als solches erkannt wurde. Als eines von ganz wenigen Krankheitsbildern hat Long Covid daher auch explizit Eingang in den Koalitionsvertrag gefunden. Die Long-Covid-Forschung wird nun auf Bundesebene gefördert: Auf grüne Initiative wurden in den Haushalt des BMWF jährlich 10 Millionen Euro für Forschungsprojekte zu Long Covid eingestellt. Das ist ein wichtiger Schritt, um die Forschung zu intensivieren und Betroffenen besser helfen zu können.

Ihnen persönlich wünsche ich von Herzen eine baldige Besserung.

Freundliche Grüße

Alske Freter