Frage an Alois Karl von Stefan K. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Karl,
in den kommenden Tagen soll das neue Energiekonzept der Bundesregierung verabschiedet werden. Als Vertreter aus meinem Wahlkreis möchte ich mich deshalb mit meinen Fragen und Bedenken direkt an Sie wenden.
Das Energiekonzept macht auf mich den Eindruck, dass davon einzig und allein die vier großen Energiekonzerne profitieren.
Im ersten Halbjahr 2010 lag das deutsche Stromexportsaldo bei 11 TWh. Das entspricht ziemlich genau der Menge, die in diesem Zeitraum von den 7 unsichersten Atommeilern produziert wurde. Das derzeit gültige Atomgesetz sieht vor bis Ende 2011 lediglich 3 Meiler stillzulegen.
Wo sehen Sie also die Versorgungssicherheit gefährdet?
Von 2000 bis 2009 stieg der Haushaltsstrompreis von 13,9 Cent auf 23,2 Cent. Nur 0,9 Cent davon sind auf die erneuerbaren Energien zurückzuführen. Der größte Teil landete in den Taschen der 4 Großen (alleine E.on hat im Krisenjahr 2009 9,9 Milliarden Euro Gewinn verbucht)! Durch die Laufzeitverlängerung wird deren Position gestärkt und weitere Preiserhöhungen werden die logische Folge sein.
Welchen Anlass sehen Sie denn, die Laufzeiten gerade jetzt zu verlängern? Noch nie hat Deutschland mehr Strom exportiert als heute. Der Ausbau der erneuerbaren Energien schreitet zügig voran. Es gibt lediglich Nachholbedarf im Netzausbau und bei den Speichertechnologien. Aber diese Themen kann man auch ohne Laufzeitverlängerung anpacken.
Auf der Internetseite der CSU steht:
„Die Ziele unserer Energiepolitik sind eine sichere Versorgung, eine umwelt- und klimaschonende Erzeugung, sozialverträgliche und wettbewerbsfähige Preise. Diese Ziele sind gleichrangig. Keines darf vernachlässigt werden. Ohne eine nachhaltige Energieversorgung sind die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Probleme der Menschheit nicht zu lösen.“
Politik hat für mich die Aufgabe, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Eine Zukunft ohne Kohle und Atom - und das möglichst schnell.
Mit freundlichen Grüßen,
Stefan Kummer
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