Soziale Gerechtigkeit Die Linke will eine ausbeutungsfreie Gesellschaft, welche sie demokrat. Sozialismus nennt. Haben sie eine Begriffsdefinition von Ausbeutung und von deren Größen für Deutschl.?
Es gibt bisher von Seiten der Linken keine Begriffsdefinition von Ausbeutung und auch keine Aufstellung wie viel Ausbeutung es gibt.
Wie will die Linke zur einer ausbeutungsfreien Gesellschaft bzw. politischen Mehrheiten dafür kommen, wenn sie den Menschen nicht erklären kann, was sie davon haben bzw. was es konkret für Deutschland bedeutet?
Wie viel Geld geht den Menschen verloren, welche Arbeits- und Lebenszeit müssen die Menschen dafür aufwenden? Wie hoch ist der Resourcenverbrauch dafür?
Wieso kommt in Wahlprogrammen von Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahlen die Begriffe Ausbeutung und Umverteilung nicht vor, obwohl dies ja in jedem Dorf, in jeder Stadt, in jeden Landkreis und in jeden Bundesland tagtäglich stattfindet?
Wie ist ihre Einschätzung dazu?
Für mich sind z.B. „leistungslose Einkommen“ Ausbeutung, weil der erzielte Gewinn/Reichtumszuwachs ohne persönliches Risiko bzw. eigene Arbeit entsteht.
Monopolgewinne/Ausbeutung z.B. d. Immobilien- und Bodenspekulation u.v.a.
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für diese Frage.
Nach wie vor werden Teile der Gesellschaft unzureichend am vorhandenen Reichtum dieses Landes beteiligt – Tendenz steigend. Gegenwärtig erleben wir, dass die Versorgung von lebensnotwendigen Grundbedürfnissen in vielen gesellschaftlichen Bereichen desolat ist. Die von der Bundesregierung im Bundeshaushalt für 2024 beschlossene Kürzung von 270 Millionen Euro für das Wohngeld ist nur ein Beispiel von zahlreichen Kürzungen im sozialen Bereich. Zudem sind in den Lebensbereichen Wohnen, Gesundheit, Bildung und gesellschaftliche Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben Angebote und Hilfen nur über oft hohe bürokratische Hürden zu erreichen. All diese Bereiche sollten aber aus meiner Sicht Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge sein und den Bürgerinnen und Bürgern niedrigschwellig zur Verfügung stehen. Das ist eine Grundvoraussetzung, um Ausbeutungsverhältnissen entgegenzuwirken. Kapitalakkumulation und Wachstumszwang sind dem Kapitalismus inhärent. Auch die von ihnen genannten Reichtumszuwächse etwa durch Immobilien- und Bodenspekulation sowie Monopolgewinne führen meines Erachtens zu einer Verschärfung bestehender Ausbeutungsverhältnisse von Mensch und Natur. Diese müssen zusammen gedacht und entsprechend eingedämmt werden.
Meines Erachtens beginnen Ausbeutungsverhältnisse bereits im Bereich der Erwerbsarbeit. Als jemand, der Erfahrungen in der Leiharbeit hat, weiß ich nur zu genau, wie diese Form der Beschäftigung missbraucht wird, um auch Stammbeschäftigte unter Druck setzen zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Ali Al-Dailami
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