Frage an Alexander Tietz-Latza von Sonja N. bezüglich Umwelt
Heute ist der globale 'overshoot day' (für Deutschland war er schon im April), d.h. ab jetzt verbrauchen wir mehr Resourcen (auf Kosten anderer) als uns zustehen. Zu Ihren genannten politischen Zielen fällt mir nur ein, dass keines davon neu oder irgendwie über eine Legislaturperiode hinausginge. Sicher haben Sie noch mehr Ziele
Können Sie auch aufzeigen, welches Ihre politischen Ziele im Bereich der Resourcennutzung und -schonung auch im Interesse kommender Generationen sind ? Unterstützen Sie die traditionelle Kohle-Autofreundlichkeit Ihrer Partei oder haben Sie irgendwelche neue Ideen ? Bisher hat die SPD sowohl in der Regierung (Gabriel als Wirtschaftsminister) als auch als BT Fraktion ihre Umweltministerin Hendricks in wichtigen Fragen ja ganz schön im Regen stehen lassen.
Es wäre schön, wenn Ihre Antwort ohne die üblichen Floskeln 'man muss' 'wir müssen' usw. auskommen könnte, die hört man auch dieser Tage zum Überdruß. Statt dessen besser verbindlich sagen : 'ich will/wir wollen' in den nächsten vier Jahr dieses oder jenes konkret messbare Ziel erreichen.
Sehr geehrte Frau N.,
danke für Ihr Interesse und Frage. Sie haben recht, die Große Koalition verpasst Deutschlands Klimaschutzziele. Aktuell steigen die CO2-Emissionen in Deutschland: 2016 um weitere vier Millionen Tonnen auf 906 Millionen Tonnen. Damit sind die Emissionen wieder genauso hoch wie 2009, acht Jahre Stillstand beim Klimaschutz. Hauptgrund dafür ist, dass der Anteil klimaschädlicher Kohle verantwortlich für fast 40 Prozent der Emissionen immer noch viel zu hoch ist. Die Kohlekanzlerin, Union und SPD schützen nicht das Klima, sondern alte Besitzstände der fossilen Energiekonzerne, der Autokonzerne, und der Agrarfabriken.
Was tun wir GRÜNE konkret: Bis zum Jahr 2050 wird die Energieversorgung auch für Gebäude, Mobilität und Industrie ausschließlich aus Erneuerbaren Energien erfolgen. Wir beschleunigen die Energiewende, schaffen die Deckelung für den Ausbau der Erneuerbaren Energien ab und achten dabei auf einen fairen Übergang. Wir führen einen nationalen Mindestpreis für Klimaverschmutzung ein. Die Stromsteuer schaffen wir ab und führen im Gegenzug eine aufkommensneutrale CO2-Bepreisung ein. Wir steigen so aus der klimafeindlichen Kohle aus, dass wir die Klimaschutzziele und unser Ziel 100% Erneuerbare Energie im Strombereich bis 2030 einhalten. Die 20 schmutzigsten Kohlekraftwerke schalten wir sofort ab, damit Deutschland das Klimaschutzziel 2020 noch erreichen kann..
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Tietz-Latza