Was unternimmt die Landesregierung konkret, um das Pariser Klimaschutzabkommen einzuhalten und den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen?
In allen Sektoren, vor allem im Verkehrssektor, soll deutlich der CO² - Ausstoß gesenkt werden. Die Verkehrswende kann gelingen, wenn z. B. der öffentliche Personennahverkehr auch im ländlichen Raum ausgebaut wird, mehr Busse und Bahnen eingesetzt werden, mehr Ladesäulen für die E-Autos installiert werden und Wasserstofffahrzeuge wie Züge und auch Busse gefördert werden. Der Ausbau von grünem Wasserstoff kann CO² senken. Im Energiesektor könnte der Ausbau erneuerbarer Energien z. B. Windkraft, Solarenergie und Wasserkraftwerke (mit Fischtreppe um die Fische zu schützen, als auch das Vorkommen wie Lachs und Aal nicht zu gefährden) den CO² - Ausstoß erheblich senken.

Sehr geehrter Michael K.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Für die rheinland-pfälzische Landesregierung hat die Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens eine hohe Relevanz. Nicht zuletzt deswegen, weil Rheinland-Pfalz durch große Wald- und Kulturflächen besonders von einem sich wandelnden Klima betroffen ist.
Bereits im Jahre 2015 hat die Landesregierung daher ein Klimaschutzkonzept und darin enthaltene Maßnahmen definiert und will bis 2040 klimaneutral sein. Das Klimaschutzkonzept wurde im Jahre 2022 außerdem fortgeschrieben und umfasst 107 Maßnahmen, die in acht verschiedenen Handlungsfeldern zugeschrieben sind, u.A. in den Bereichen Gewerbe & Handel, Private Haushalte, Industrie, Strom & Wärmeerzeugung, Abfalle und Wasser sowie Verkehr und Landnutzung.
Im Bereich Verkehr hat die Bundesregierung etwa das Ziel definiert, eine Million Lademöglichkeiten bis in das Jahr 2030 aufzubauen. Das entspricht für das Land Rheinland-Pfalz demnach 50.000 Lademöglichkeiten. Sollten sich bis 2030 etwa 450.000 mit Grünstrom betriebenen Elektroautos auf rheinland-pfälzischen Straßen finden, könnten so in etwa 1.5 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden (bei der Annahme einer durchschnittlichen Fahrleistung von 15.000 Kilometer pro Jahr). Darüber hinaus hat die Landesregierung ihre eigenen Leitlinien erneuert und die Elektromobilität in der Landesverwaltung beschlossen. So werden Bestandsbauten umgerüstet, sodass die solare Eigenverstromung und die Schaffung von Ladeinfrastruktur ein Teil solcher Umrüstungen sind. Darüber hinaus unterstützt die Landesregierung insbesondere klimaneutrale Mobiltätskonzepte im öffentlichen Raum, etwa durch die Etablierung von Rufbussen und durch den kontinuierlichen Ausbau von Rad- und Fußverkehrswege. Dadurch kann beim Umstieg von 100 Pendlern zu den vorgenannten Fortbewegungsmöglichkeiten alleine 120 Tonnen CO2 eingespart werden (bei 200 Arbeitstagen und einer Pendelstrecke von 20 Kilometer einfach).
Im Bereich Wasserstoff wurde im Jahr 2020 ein Landtagsbeschluss zur Wasserstoffstrategie getroffen. Hierbei besteht das vorrangige Ziel, die Möglichkeiten von klimaneutralem Wasserstoff im Nutzfahrzeugbereich voranzubringen. Dabei steht die Entwicklung von wasserstoffbassierten Verbrennungsmotoren für Nutz- und Land/-Arbeitsmaschinen im Vordergrund, die aufgrund der ländlich geprägten Struktur sinnhaft ist.
Im Bereich Energie ist der Ausbau von Solar- und Windenergie unabdingbar. Bis 2030 möchte das Rheinland-Pfalz eine vollständige Stromversorgung aus erneuerbaren Energien erreichen. Dabei ist die Verdreifachung der installierten Leistung von PV-Anlagen auf 8.000 MW bis 2030 erforderlich, was den Zubau von 500 Megawatt pro Jahr gleicht. Damit es hier nicht zu einer Flächenkonkurrenz kommt, setzt die Landesregierung auf den dezentralen Ausbau sowie auf schon versiegelten bzw. vorbelasteten Flächen. Dazu zählen etwa Mülldeponien, oder auch Flächen entlang der Autobahn bzw. Schienenwege. Der jährliche Zubau von 500 Megawatt Photovoltaikleistung gleicht Einsparungen von 225.000 Tonnen CO2 pro Jahr. Bei 8000 Megawatt entspricht dies also Einsparungen von 3.6 Millionen Tonnen CO2.
Weitere Informationen zu den Anstrengungen der Landesregierungenfinden Sie im Klimaschutzkonzept sowie auf den Internetseiten der Landesregierung.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Schweitzer, MdL