Frage an Alexander Schweitzer von Uta D. bezüglich Senioren

Sehr geehrte Frau Dr. Jonas,

vielen Dank für Ihre E-Mail. Ich kann Ihre Sorgen durchaus verstehen, muss Verallgemeinerungen jedoch widersprechen. Wir haben in Rheinland-Pfalz viele sehr gute Seniorenpflegeheime. Unangemeldete Besuche finden durch den MDK und die Beratungs- und Prüfbehörde (ehemalige Heimaufsicht) selbstverständlich bereits statt. Sollten Sie jedoch Anlass zu einer konkreten Beschwerde haben, so bitte ich Sie, dies der Beratungs- und Prüfbehörde nach dem LWTG beim Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung mitzuteilen.

Ich werde mich persönlich auch weiterhin dafür einsetzen, dass die dringend notwendige Pflegereform schnell umgesetzt wird. Diese soll am 1. Januar 2015 in Kraft treten und sieht eine verbesserte Personalausstattung gerade im Betreuungsbereich der Einrichtungen vor (§87b, SGB XI). Zudem werden die ambulanten Leistungen deutlich verbessert, damit Menschen, so lange sie es wünschen, zuhause wohnen bleiben können.
Außerdem bin ich der Meinung, dass Menschen in der Pflege eine starke Stimme brauchen. Die Einrichtung einer Landespflegekammer in Rheinland-Pfalz könnte eine solche Stimme sein. Den entsprechenden Link zur Gründungskonferenz finden Sie hier: http://www.pflegekammer-gruendungskonferenz-rlp.de/start.html

Weitere Beispiele für die Arbeit der Landesregierung in diesem Themenbereich sind die Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Gesundheitsfachberufe 2012, die Initiative Gesundheitswirtschaft sowie - ganz aktuell - das Zukunftsprogramm Gesundheit und Pflege - 2020. Diese und noch viele weitere von der rheinland-pfälzischen Landesregierung angestoßenen Maßnahmen können Sie im Internet finden. Auch der Ovale Tisch für Ausbildung und Fachkräftesicherung gehört dazu.

Als Grundstein für eine demografiefeste Pflegestrukturplanung muss sie die Grundlagen für eine Pflege der Zukunft schaffen. Dabei stehen für mich die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs, pflegewissenschaftlich abgesicherte Transparenzkriterien und der Schutz der Pflege vor den Renditeerwartungen international agierender Hedgefonds im Mittelpunkt.
Außerdem bin ich der Meinung, dass wir in Gesundheits- und Pflegeberufen eine deutliche Erweiterung der Ausbildungskapazitäten brauchen. Im neuen Ausbildungsstättenplan hat das Land Rheinland-Pfalz konkrete, bedarfsgerechte Soll-Ausbildungszahlen für die einzelnen Krankenhäuser festgeschrieben.

Ich nehme Ihre Besorgnis sehr Ernst und kann Ihnen versichern, dass ich mich auch weiterhin intensiv für Verbesserungen in der Pflege einsetzen werde. Gleichzeitig möchte ich Ihnen als Fürsprecherin danken, dass Sie sich so intensiv mit dem Thema beschäftigen.

Mit freundlichen Grüßen
Alexander Schweitzer