Frage an Alexander-Martin Sardina von Carsten S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo Herr Sardina,
ich bin FDP-Wähler und habe Sie heute Abend im Fernsehen bei der Wahlparty der Hamburger FDP in unserer Parteizentrale in der Ost-West-Straße gesehen. Wie kommt das? Ist das normal, dass CDU-Bürgerschaftsabgeordnete bei der FDP Party machen? Oder sind Sie gar übergetreten zur FDP?
Viele Grüße,
Carsten Schwarz
Sehr geehrter Herr Schwarz,
vielen Dank für Ihre Frage an mich, die ich wirklich gern beantworten will. Ich bin nicht nur CDU-Abgeordneter in der Bürgerschaft, sondern auch normaler Bürger und beruflich in der (überparteilichen!) politischen Bildung tätig. Und eben als Bürger und Politologe nehme ich mir eigentlich bei allen Wahlen seit langer Zeit schon das Recht heraus, Wahlparties der anderen (demokratischen) Parteien zu besuchen.
Selbstverständlich war ich aber am 18. September zuerst auf der Wahlparty der CDU Hamburg-Mitte, meinem Heimat-Kreisverband, und bin danach zur Wahlparty des CDU-Landesverbandes gefahren. Dann erst ging es zur FDP, da ich an dem Abend mit meinem Neffen zusammen unterwegs war, der Erst- und FDP-Wähler ist genau wie sie. Er hatte den Wunsch geäußert, nach soviel CDU-Party gern auch noch zur FDP zu fahren. Außerdem hatten wir im Bezirk Mitte in Ausschüssen der Bezirksversammlung zwischen 2001 und 2004 auf CDU-Ticket einige aktive FDP-Mitglieder, die ich dort dann getroffen und kollegial zu dem wirklich guten Ergebnis der FDP in Hamburg beglückwünscht habe.
Im übrigen habe ich ohnehin Freunde und Bekannte in verschiedenen Parteien: bei den Grünen, bei der SPD, bei der FDP und - ja - sogar bei der PDS. Es ist ja nicht so, dass man nur um den eigenen CDU-Klüngel kreisen würde, sondern es gibt nicht nur bei mir, eigentlich bei allen Kolleginnen und Kollegen vielfältige persönliche Kontakte zu Abgeordneten anderer Parteien, und das ist richtig, wichtig und gut so. Sie sehen, es besteht also kein Grund zur Sorge, nur weil Sie mich bei der FDP-Wahlparty gesehen haben. Meine politische Heimat ist und bleibt seit 1994 die CDU, aber es schadet eigentlich nie, über den Tellerrand zu schauen.
Wenn Sie mögen, vereinbaren Sie doch einmal einen Termin für einen Besuch in der Bürgerschaft mit meinem Wahlkreisbüro unter 278 666 44, dann sehen Sie selbst, dass im Plenarsaal zwar heftig und wortreich gestritten wird mit den politischen Gegnern, wir uns aber menschlich trotzdem gut verstehen.
Besten Gruß,
Ihr AMS