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Alexander-Martin Sardina
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Frage von Bollo U. •

Frage an Alexander-Martin Sardina von Bollo U. bezüglich Familie

Guten Abend,

Da Sie sich –soweit ich weiß- grundsätzlich für eine geschlossene Unterbringung zur Resozialisation gefährlicher Kinder und Jugendlicher einsetzen wende ich mich mit einer Frage an Sie.
Und zwar ist mein Anliegen das folgende: Ich bin Schüler an einem Hamburger Gymnasium und nehme am folgenden Dienstag am Wettbewerb „Jugend debattiert“ teil, den Sie ja sicherlich kennen. Dabei geht es um die Notwendigkeit von Geschlossener Unterbringung. Ich selbst stehe dieser grundsätzlich negativ gegenüber, muss aber bei meiner Debatte leider die Gegenseite vertreten. Deshalb interessiert mich, was aus Ihrer Sicht FÜR eine Geschlossene Unterbringung zur Resozialisierung gefährlicher Kinder und Jugendlicher spricht. (Vielleicht schaffen Sie es ja auch, mich in ihrer Position zu diesem Thema zu überzeugen...) Außerdem wäre ich auch sehr dankbar über ein Statement zum finanziellen Aspekt der geschlossenen Unterbringung.

Mit freundlichen Grüßen,
Jakob Marcks

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Antwort von
CDU

Hallo Herr Marcks,

um Vorweg ein offenkundiges Missverständnis aufzuklären: Ich bin Mitglied im PUA Feuerbergstraße, der eingesetzt wurde, um die angeblichen Missstände in der GUF zu ermitteln, also Fakten zu bewerten. Ich bin kein Jugendpolitiker, insofern haben Sie leider nicht ganz Recht, wenn Sie schreiben, ich würde mich für eine Geschlossene Unterbringung für straffällige Kids einsetzen. Im PUA geht es nicht um ein allgemeines Für oder Wider GU oder um einen Kampf der Ideologien, sondern um die konkreten Vorwürfe zur Hamburger GU nur im Zeitraum von Dezember 2003 bis April 2005. Deswegen sollten Sie sich mit Ihrem Anliegen besser an einen dafür zuständigen Jugendpolitiker wenden, sofern sich in der sehr kurzen Zeit bis Montag Abend jemand dazu äußern kann.

Außerdem haben Sie m. E. auch gar keine konkreten Fragen an mich persönlich, sondern wollen allgemein (m)eine (unterstellte) positive Sicht zur GU haben bzw. die dadurch entstehenden Kosten erfahren (was heißt das konkret: Kosten pro Platz bei voller Belegung, jetzt, in der Vergangenheit, Kosten unter welchen Voraussetzungen usw.); die eigene Vorbereitung und Recherche zu Ihrem Debattenbeitrag kann ich Ihnen aber mit einer Antwort hier leider nicht ersparen. Wenn Sie sagen, dass Sie gegen eine GU sind, werden Sie ja sicherlich Sachargumente für diese Position haben. Versuchen Sie doch einfach, diese umzukehren.

Zudem existieren im Internet eine Vielzahl von Quellen und Stellungnahmen in Form von Bürgerschaftsdrucksachen, Papieren des LEB bzw. der BSF, des Aktionsbündnisses gegen GU usw.; schauen Sie auch mal in die Qualifizierungsarbeit von Maya Meiners, die zwar relativ unwissenschaftlich sogar Zeitungsartikel aus der TAZ zitiert (Zeitungsartikel geben immer nur die persönliche Meinung des Autors wider, nicht aber intersubjektive Wahrheiten und sind deswegen gar nicht zitierfähig), dafür aber zumindest versucht, in ihrer Arbeit Argumente pro und contra GU aufzulisten:

http://www.geschlossene-unterbringung.de/IMG/pdf/Diplom_RZ.pdf

Sonstige Internetquellen:

http://www.buergerschaft-hh.de/parldok/ (geben Sie dann als Schlagwort "Geschlossene Unterbringung" ein)

http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/weitere-einrichtungen/landesbetrieb-erziehung-und-berufsbildung/aktuelles/aktuell-statement/info-guf,property=source.pdf

http://www.geschlossene-unterbringung.de/

Sie werden vermutlich nicht ganz zufrieden sein mit meiner Antwort hier, aber ich hoffe, Sie akzeptieren meine eingangs ausgeführte Differenzierung zwischen PUA-Mitglied und Jugendpolitiker, die erklärt, weswegen ich Ihnen diese Antwort in der vorliegenden Form gebe. Zugleich rechnen Sie mir aber vielleicht positiv an, dass ich Ihnen mit einer sofortigen Antwort und ein paar sinnvollen Links Ihre Recherche ein wenig zu erleichtern versuche.

Ich wünsche Ihnen ein erkenntnisreiches Wochenende und eine gute Debatte am Dienstag in Ihrer Schule (etwas persönlicher hätte ich es gefunden, wenn Sie genannt hätten, an welchem Gymnasium die Diskussion statt findet). Sich in Gegenpositionen einzufühlen, ist immer eine hilfreiche Übung!

Besten Gruß,
AMS