Frage an Alexander Hartmann von Dr. Martin T. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen
Sehr geehrter Herr Hartmann,
ihre Partei setzt sich ja für eine so genannte eurasische Landbrücke ein. Was ist das, und welchen Zweck hat sie?
Vielen Dank!
Sehr geehrter Herr Tantonewsky,
die Eurasische Landbrücke ist ein gesamteurasisches Infrastrukturnetzwerk (eigentlich ein weltweites, da seine Verzweigungen auch nach Afrika, Nord- und Südamerika führen), dessen Zweck es ist, die Voraussetzungen für eine massive Anhebung der Produktivität aller Völker Eurasiens (bzw. der Welt) zu schaffen. Das historische Vorbild hierfür ist die Erschließung Deutschlands durch das von Friedrich List durchgesetzte gesamtdeutsche Eisenbahnnetz, und die Erschließung Nordamerikas durch den Bau der transkontinentalen Eisenbahnen unter Präsident Lincoln.
Die Idee ist dabei, zunächst durch den Bau der Infrastruktur selbst eine massive Nachfrage nach neuen Technologien, wie sie z.B. für eine industrielle Großfertigung und den Betrieb der Magnetschwebebahnen notwendig sind, zu schaffen und damit so schnell wie möglich Vollbeschäftigung zu erreichen, gleichzeitig aber eine breite Anschubwirkung auf die betroffenen Volkswirtschaften zu entwickeln, sodaß die Regionen entlang der Eurasischen Landbrücke künftig nicht Billiglohnländer, sondern Hochlohnländer mit einem entsprechenden Binnenmarkt werden. Das ist nicht nur die einzig menschenwürdige Politik gegenüber den bisherigen Arbeitssklaven der Globalisierung, sondern auch notwendig, um unsere eigene Volkswirtschaft wieder auf eine solide Grundlage zu stellen.
Die Eurasische Lanbrücke selbst besteht aus drei Hauptlinien, die sich über Sibirien, entlang der alten Seidenstraße und über Südasien von Westeuropa nach Ost- und Südostasien ziehen. Diese Hauptadern bilden das Rückgrat, von dem sich fischgrätenartig weitere Infrastrukturkorridore abzweigen, die auch jene Teile des Kontinents anbinden, die nicht direkt an den Hauptkorridoren liegen.
Da der Bau der rund 500 km langen Transrapid-Strecke von Hamburg nach Dresden rund 250,000 Arbeitsplätze schaffen würde (die Hälfte davon im Bausektor, die andere verteilt über fast alle Industriebranchen), und die Korridore der Eurasischen Landbrücke insgesamt rund 60,000 km lang sind, sieht man, daß dies ein Programm ist, mit dem wir auf etliche Jahre hinaus beschäftigt sein werden.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Hartmann