Alexander Hartmann
BüSo
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Frage von Armin U. •

Frage an Alexander Hartmann von Armin U. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Was wollen Sie gegen die allgegenwärtige Amerikanisierung tun? Konkret meine ich, daß Überall Hamburgerketten ihre Filialen aufmachen - und das, obwohl Hamburg garnicht in Amerika liegt?

Antwort von
BüSo

Sehr geehrter Herr Ulrich,

ich weiß nicht, warum Sie eine Frage als "außenpolitisch" einordnen, die doch eher der (einheimischen) Kulturpolitik zuzuordnen ist. Denn ob die Menschen bei McDonald essen oder einer gut-deutschen Frittenbude, hat mit Außenpolitik meines Erachtens wenig zu tun.

Wenn wir einen höheren kulturellen Standard erreichen wollen, sollten wir Amerika den Amerikanern überlassen und uns mit der Frage befassen, was mit unseren Massenmedien los ist, die uns diesen ganzen Kulturmüll aufschwatzen. Wie der Projektleiter beim Allensbacher Institut für Demoskopie, Thomas Petersen, nach Angaben der Zeitschrift Das Parlament in einer Studie erklärte, folgt die Bildung der Bevölkerungsmeinung in ihrer Tendenz sehr eng den Inhalten der Massenmedien... - und nicht etwa umgekehrt... Das bedeutet, Medien geben Meinungen nicht wieder, sie machen sie... Die publizistische Forschung könne keinen einzigen Fall nennen, bei dem sich erst die Meinung der Bevölkerung verändert habe, und dann die Medieninhalte." Das heißt, die von Ihnen beklagte "Amerikanisierung" ist tatsächlich ein Produkt der Massenmedien, die den Menschen einreden, es sei schick, Hamburger zu essen, Michael Jackson zu hören, Solarkollektoren anzuschaffen, Atomkraftwerke abzuschalten oder mit Finanzderivaten zu spekulieren.

Das tun die gleichen Massenmedien auch den Amerikanern an, und deshalb würde ich auch den Begriff "Amerikanisierung" der Kultur als falsch bezeichnen, da die wichtigsten amerikanischen Medien schon lange von den weitgehend britisch kontrollierten Finanzmärkten oder gleich direkt von britisch-kanadischen Medienkonzernen beherrscht werden. Die gleichen Medien verschweigen uns, daß am 12. September 700.000 Amerikaner gegen die Regierung Obama demonstriert haben (ganz verschwiegen haben sie es nicht, aber in der Bild-Zeitung war zunächst nur von "Tausenden" die Rede, inzwischen haben sie das auf "Zehntausende" korrigieren müssen, weil es mit den auf youtube anzusehenden Bildern einfach nicht vereinbar war.

Ich gehe davon aus, daß sich in diesem Bereich demnächst weitreichende Änderungen vollziehen werden. Das Finanzsystem ist nicht zu retten, und damit stehen auch die Finanzinteressen, die hinter dieser Manipulation durch die Massenmedien stehen, vor dem Zusammenbruch. Und das Wegfallen dieser Einflüsse auf die Massenmedien wird sich sicher sehr segensreich auswirken.

Mit freundlichen Grüßen,

Alexander Hartmann