Frage an Alexander Fuhr von Hans Joachim S. bezüglich Soziale Sicherung
Guten Tag Herr Fuhr
wie positionieren Sie sich zur Frage:
Bürgerversicherung unter Einzahlung aller, ohne Ausnahme ?
Sehr geehrter Herr Schäfer,
vielen Dank für Ihre Frage zur Einführung einer Bürgerversicherung.
Um auch für die Zukunft sicherzustellen, dass sich alle Bürgerinnen
und Bürger ungeachtet ihres Wohnorts oder ihres Einkommens
gleichermaßen auf eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung
verlassen können, bedarf es der Weiterentwicklung des Gesundheitswesens.
Ich unterstütze daher das Modell der SPD einer paritätischen
Bürgerversicherung im Bereich der Kranken- und Pflegeversicherung.
Paritätisch bedeutet: Arbeitgeber und Versicherte sollen dauerhaft den
gleichen Anteil am gesamten Beitrag zur Krankenversicherung zahlen.
Dazu sieht das Konzept meiner Partei vor, alle erstmals zu
versichernden Personen ebenso wie die bislang bereits gesetzlich
Versicherten automatisch in die Bürgerversicherung aufzunehmen. Dies
muss nach meiner Auffassung auch für Beamtinnen und Beamte gelten, für
die in der Bürgerversicherung ein beihilfefähiger Tarif zu schaffen
ist. Bisher Privatversicherte sollten wählen können, ob sie in die
Bürgerversicherung wechseln möchten.
Mit der Bürgerversicherung besteht endlich die Chance, eine
einheitliche Honorarordnung für Ärztinnen und Ärzte zu schaffen. Dies
würde die bislang oft beklagte Ungleichbehandlung von gesetzlich
Versicherten gegenüber Privatpatientinnen und -patienten beenden. Ich
halte es für überfällig, dass sich die Vergütung medizinischer
Leistungen nach dem Bedarf der Patientinnen und Patienten richtet und
nicht danach, ob diese privat oder gesetzlich versichert sind.
Die Bürgerversicherung könnte überdies erhebliche Kosten sparen, die
momentan noch durch die Existenz von gut 100 selbstständigen Kranken-
und Pflegekassen mit eigenen Vorständen, Verwaltungen und
Geschäftsstellen entstehen.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Fuhr, MdL