Frage an Alexander Dobrindt von Alfons S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Dobrindt,
laut Presseberichten haben Sie Ihre Kollegen scharf kritisiert, die der Rede von Papst Benedikt XVI. im Bundestag fernbleiben wollen. Die kleinste Gemeinde Deutschlands, nämlich Buckenhof, ist an Einwohnerzahl und Fläche dreimal größer als der Staat Vatikanstadt. Deshalb ist klar, dass der Papst nicht als Vertreter eines absolutistisch regierten Zwergstaates eingeladen wurde, sondern als Oberhaupt einer großen Religionsgemeinschaft. Sind Sie dafür, dass auch Vertreter anderer Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften vor dem Bundestag reden sollen? Wie soll es dann gehandhabt werden, wenn eine Religion nicht hierarchisch organisiert ist, wie z. B. der Islam?
Mit freundlichen Grüßen
Alfons Schwarzenböck
Sehr geehrter Herr Schwarzenböck,
vielen Dank für Ihre E-Mail, in der Sie sich zur Papstrede im Deutschen Bundestag am 22. September 2011 äußern.
Leider ist mir Ihre Argumentation nicht ganz schlüssig. Der Papst stellt das Staatsoberhaupt des Staates der Vatikanstadt dar. In dieser Funktion hat er die Legitimation des Rederechts im Deutschen Bundestag erhalten.
Im Übrigen redet nicht zum ersten Mal ein Papst vor einem Parlament. Nicht in der Bundesrepublik, aber zum Beispiel bei den Vereinten Nationen war der Papst bereits als Redner eingeladen gewesen und hat gesprochen.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Dobrindt MdB