Brückenbauer für die Bergstraße, Innenpolitischer Sprecher und stellv. Vorsitzender der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, #BauerMdL: UNSERE HEIMAT. STRAK VERTRETEN.
Alexander Bauer
CDU
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Frage von Nadja H. •

Frage an Alexander Bauer von Nadja H. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Bauer,

Nach der Ankündigung der Stellenstreichung im Bereich der gymnasialen Oberstufe und der Grundschule haben sich allein in Bensheim über 1500 Schüler am Streik beteiligt. Nicht nur von ihnen, auch von Eltern und Lehrern gab es zahlreiche Proteste.

Es wurde immer wieder von "einem" oder "ein paar" Schülern mehr in den Kursen geredet, doch leider sieht die Realität völlig anders aus.

Ich bin selbst auf der Karl Kübel Schule in Bensheim und ich sitze mit 28 weiteren Schülern in einem Kurs, in dem ich meine mündliche Abiturprüfung ablegen werde. Das ist kein Einzelfall. Gleiches Fach, anderer Kurs: 27 Schüler.

Und das ist nicht das einzige Erlebnis. Es gibt Lehrer, die fahren am Tag mehrmals in verschiedene Städte, weil die betroffenen Schulen nicht genug Lehrer haben.

Dieses Problem besteht leider nicht erst seit heute. Frage ich Freunde, die vor ein paar Jahren Abitur gemacht haben, höre ich, dass es bei ihnen auch Lehrer gab, die mehrmals am Tag die Schulen wechseln mussten.

Macht man dieses Problem nicht noch schlimmer, wenn man jetzt Stellen kürzt, wo sie sowieso schon fehlen?

Können sie diese Kürzungen immer noch befürworten?

Brückenbauer für die Bergstraße, Innenpolitischer Sprecher und stellv. Vorsitzender der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag, #BauerMdL: UNSERE HEIMAT. STRAK VERTRETEN.
Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau Hartmann,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage.

Die Lehrerversorgung ist mit 105 Prozent im Landesschnitt auf einem Rekordniveau. Die Lehrerstellen blieben als einziger Bereich der Landesverwaltung im Zuge der Haushaltskonsolidierung unangetastet. Trotz zurückgehender Schülerzahlen in den kommenden Jahren hält Landesregierung die Zahl der Lehrerstellen konstant. Dass einzelne Lehrer an unterschiedlichen Schulen unterrichten hängt mit dem konkreten Fächerbedarf und der konkreten Klassen- bzw. Kursentwicklung zusammen.

Allein im Jahr 2014 investiert Hessen über 4,5 Milliarden Euro in seine Schulen. Das ist abzüglich der Kosten für Versorgung und Verrechnung eine im Bundesvergleich einzigartige Steigerung von rund 50 Prozent im Vergleich zu der Zeit vor Bildung der CDU-geführten Landesregierung im Jahr 1999. In keinem anderen deutschen Flächenland sind die Pro-Kopf-Ausgaben für Bildung höher als in Hessen. Dies drückt sich auch in Lehrerstellen aus: Seit 1999 wurden knapp 7.000 zusätzliche Lehrerstellen und 1.600 zusätzliche Referendarstellen geschaffen.

Derzeit haben wir rund 760.000 Schülerinnen und Schülern. Das sind rund 7.000 weniger als im Vorjahr. Da wir trotz der in Summe nach wie vor zurückgehenden Schülerzahlen die Zahl der Lehrkräfte auf gleich hohem Niveau halten, erzielen wir eine nochmals verbesserte Lehrer-Schüler-Relation. Der Stellenplan für das Kultusministerium weist insgesamt rund 50.000 Lehrerstellen aus.

Die Zahlen belegen: Die Lehrerversorgung in Hessen ist insgesamt auf einem sehr hohen Niveau, denn die Ausstattung der Schulen mit ausreichend personellen Ressourcen genießt hierzulande einen besonders hohen Stellenwert. Dennoch wird auch im kommenden Jahr nicht alles so bleiben, wie es ist. So hat die Hessische Landesregierung im Bereich der Schulen vier Schwerpunktbereiche für eine zusätzliche Ausstattung mit personellen Ressourcen definiert: Neben der eingangs ausführlich dargestellten Sprachförderung sind dies:
- der Ganztagsschulbereich,
- die sozialindizierte Lehrerzuweisung (Sozialindex),
- die Inklusion.

Da die demografische Rendite allein für die Bedarfe in diesen vier Schwerpunktbereichen nicht ausreichen wird, ist eine besonders effiziente und gerechte Verteilung der begrenzten Ressourcen erforderlich, die v.a. auch den Aspekt der Bildungsgerechtigkeit berücksichtigt. Daher hat sich das Kultusministerium für eine behutsame Umlenkung von Stellenressourcen über mehrere Jahre entschieden. Die Identifizierung dieser Stellen erfolgt aus rein fachlichen Aspekten und setzt insbesondere in den Bereichen an, die bisher entweder deutlich über das (im Vergleich. bspw. mit Vorgaben der Kultusministerkonferenz) geforderte Maß hinaus bedacht werden, oder in Bereichen, in denen eine Überprüfung der Stellenzuweisung ergeben hat, dass frühere inhaltliche Schwerpunktsetzungen heute anders bewertet werden bzw. Aufgaben an anderen Stellen wahrgenommen werden können.

Weiter Informationen gerne per persönliche Nachricht.

Mit freundlichem Gruß
Alexander Bauer MdL

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