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Albrecht Pallas
SPD
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Frage von Christian M. •

Wie wollen Sie die Unterfinanzierung der sächsischen Universitäten bekämpfen und dem akademischen Mittelbau (insbes. nach der Promotion) bessere Perspektiven im akademischen Bereich bieten?

Sehr geehrter Herr Pallas,meine Frage zielt darauf ab dass z.B. an unserem Institut im Bereich Elektrotechnik zum einen hervorragende und tw. weltweit einzigartige Messausstattung vorhanden ist, aber gleichzeitig in Büroräumen der Putz von der Decke fällt. Der zweite Teil der Frage ziehlt darauf ab, dass es im akademischen Mittelbau neben oder unterhalb der Professur insbesondere für Postdocs keine nennenswerten Perspektiven gibt. Dies wurde durch die Novelle des WissZG noch verschärft. Im Freistaat Bayern existieren z.B. Stellen für akademische Räte oder Oberräte im Beamtenverhältnis. Könnte ein ähnliches oder noch verbessertes Modell für Sachsen etabliert werden? Aktuell sind Stellen für Postdocs sehr unattraktiv u.a. weil die Vergütung i.d.R. nicht über den Gehältern für Doktorand*innen liegt und befristete Arbeitsverträge die Regel sind.Ich bin gespannt auf Ihre Ideen und hoffe, einen für mich wichtigen Punkt gut erläutert zu haben.Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr M.,

haben Sie vielen Dank für diese Frage. Ich beginne einmal mit dem zweiten Aspekt: Es war der SPD bei der grundlegenden Novellierung des Hochschulgesetzes im letzten Jahr sehr wichtig, neue Personalkategorien im Gesetz zu verankern, welche den Hochschulen deutlich mehr Möglichkeiten für eine langfristige Personalentwicklung bieten. Ähnlich wie die von Ihnen angeführten akademischen Räte oder Oberräte in Bayern können nun mit Lektor:innen und Seniorlektor:innen differenzierte und verlässliche Karrierepfade auch jenseits der Promotion angeboten werden. Genauere Informationen finden Sie beispielsweise hier: https://www.spd-fraktion-sachsen.de/neues-hochschulgesetz/

Mit der im Mai 2024 abgeschlossenen achtjährigen Zuschussvereinbarung haben die Hochschulen in Sachsen die erforderliche finanzielle Planungssicherheit erhalten und mit dem ebenfalls aktualisierten „Hochschulentwicklungsplan 2025plus“ sind klare Perspektiven aufgezeigt. Für uns als SPD wäre es zudem vorstellbar, die Grundfinanzierung der Hochschulen jährlich um 3,5 Prozent zu steigern, um auch so zu einer stärkeren Verlässlichkeit beizutragen. Außerdem wollen wir 450 zusätzliche Dauerstellen an Hochschulen schaffen. Mit Dauerstellen für Daueraufgaben wird Verlässlichkeit für das wissenschaftliche Personal hergestellt. Und die Hochschulen können sich so auch erweiterten Aufgaben wie Digitalisierung, Transfer, Nachhaltigkeit oder Internationalisierung dauerhaft stellen.

Und damit komme ich zum ersten Aspekt, der Finanzierung von erforderlichen Investitionen. Es ist für die SPD absolut unstrittig: Für Lehre und Forschung wird nicht nur Spitzenpersonal, sondern auch ein gutes Umfeld benötigt. Für die Hochschulgebäude und flächen sowie Großforschungsgeräte braucht Sachsen eine finanziell untersetzte und nachhaltige Hochschulinvestitionsstrategie. Dafür setzen wir uns ein. Eine solche Strategie setzt die Bereitschaft des Parlaments zur Verankerung von Investitionssummen im Haushalt voraus. Die SPD hat eine klare Strategie entwickelt, wie Sachsen seinen umfangreichen Investitionsbedarf in den nächsten Jahren finanzieren und so den Standort mit seiner Wirtschaft, seinen Bildungseinrichtungen und seiner Infrastruktur stärken kann. Aus unserer Sicht ist die Einrichtung eines Sondervermögens, des „SachsenFonds 2050“ ein gutes Instrument, nähere Informationen hierzu gibt es unter https://2024.spdsachsen.de/das-richtige-fuer-sachsen-unser-plan-fuer-milliardeninvestitionen-in-sachsens-zukunft/.

Freundliche Grüße
Albrecht Pallas

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