Frage an Albrecht Pallas von Annika S. bezüglich Soziale Sicherung
Ich sehe jeden Tag, wie liebevoll und aufopfernd sich die Erzieherinnen und Erzieher in unserer Kindertageseinrichtung um meine Kinder kümmern. Gäbe es sich nicht, könnte ich nicht jeden Tag guten Gewissens meinen beruflichen Verpflichtungen nachkommen und meinen Kindern vorleben, dass Mamas eben nicht nur Mama sind, sondern auch Berufstätige.
Ich sehe aber auch die Zwänge, denen die Einrichtungen und damit die Erzieher ausgesetzt sind: Wenig Personal, viele Kinder pro Kopf, mal abgesehen von den Verdienstmöglichkeiten der Mitarbeiter und ihre Aussicht auf eine auskömmliche Rente.
Wie engagiert sich die SPD für unsere Erzieherinnen und Erzieher?
Sehr geehrte Frau S.,
vielen Dank für Ihre Frage. Ihre Dankbarkeit gegenüber den Erzieher/innen kann ich persönlich sehr gut nachvollziehen. Ohne die professionelle und warmherzige Betreuung unserer Kinder im Kindergarten oder im Hort wären wir als berufstätige Eltern auch total aufgeschmissen. Nicht nur deshalb sind gute Kitas mit einer guten Betreuung der Kinder ein Herzensanliegen der SPD.
Um Ihre konkrete Frage zu beantworten, möchte meine Antwort gerne in zwei Teile aufteilen:
1. Was haben wir seit 2014 für unsere Erzieherinnen und Erzieher gemacht?
Bei der Landtagswahl 2014 waren bessere Kitas eine unserer zentralen Forderungen: So konnten wir erreichen, dass die Ausgaben für frühkindliche Bildung von 431 Mio. € (2014) auf 816 Mio. € (2019) fast verdoppelt wurden. Daraus konnten wir eine Reihe von Projekten finanzieren:
• Wir konnten den Betreuungsschlüssel in der Krippe auf 1:5 in Krippe und 1:12 im Kindergarten verbessern.
• 30 Kitas werden zu Eltern-Kind-Zentren ausgebaut und an 46 Standorten gibt es zudem Kita-Sozialarbeit.
• Alle Erzieher/Innen, die heute 32 Stunden und mehr arbeiten, erhalten zusätzlich zwei Stunden Zeit - etwa für Dokumentationen, Elterngespräche und andere Arbeiten. Wer heute 21 Stunden und mehr arbeitet, wird eine Stunde Vor- und Nachbereitungszeit erhalten.
• Wir konnten zudem 3400 zusätzliche Erzieherinnen und Erziehen einstellen.
• Außerdem werden ab dem Schuljahr 2019/20 den Auszubildenden bis zu 50 Euro pro Monat des Schulgeldes erstattet.
Mit diesen ausgewählten Projekten konnten wir mehr Betreuungszeit für unsere Kinder in den Kitas schaffen und die Qualität der Bildungsarbeit verbessern.
Eine Übersicht über all unsere umgesetzten Vorhaben finden sie hier: https://www.spd-fraktion-sachsen.de/wp-content/uploads/Bilanz_Kita.pdf
2. Was wollen wir nach der Landtagswahl für unsere Erzieherinnen und Erzieher und Kinder tun?
Auch wenn wir seit 2014 schon viel erreicht haben, reicht das noch nicht. Deshalb wollen wir in der nächsten Wahlperiode:
• Urlaub, Krank und Weiterbildung (UKW) langfristig durch die Einstellung von rund 6.000 zusätzlichen Erzieherinnen und Erziehern abfedern.
• Mehr Kita-Sozialarbeit für besondere Unterstützung einstellen. Bei besonderen Bedarfslagen braucht es besondere Hilfe. So werden Kinder aus armen Verhältnissen, mit Migrationshintergrund oder Entwicklungsrückständen besonders gefördert.
• Die Erzieherinnen- und Erzieher-Ausbildung reformieren. Die Ausbildung soll bedarfsgerecht, praxisorientiert und vergütet sein. Das wollen wir bundesweit einheitlich regeln.
• Kinderbetreuung schrittweise kostenfrei machen, weil der Zugang zur Bildung prinzipiell kostenfrei sein sollte. Dafür möchten wir im ersten Schritt die Abschaffung der Hortbeiträge.
Diese Forderungen waren nur einige Punkte aus unserem Programm; weitere finden Sie ab Seite 33: https://www.spd-sachsen.de/wp-content/uploads/2019/07/190709-Regierungsprogramm_lang.pdf
Erzieherinnen und Erzieher sind unglaublich wichtig für unser Land, aber natürlich insbesondere für unsere Kinder. Genau deshalb setzten wir uns so sehr für sie ein.
Ich hoffe, dass ich Ihnen weiterhelfen konnte. Falls Sie noch weite Fragen haben, können Sie sie mir gern hier stellen, mir eine E-Mail schreiben (info@suedpol-dresden.de) oder mich anrufen (0351 21999696).
Herzliche Grüße
Albrecht Pallas