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Albert Füracker
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Frage von Heiner W. •

Frage an Albert Füracker von Heiner W. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Füracker,
Sie vertreten einen ländlichen Kreis, den ich über gute Freunde auch sehr gut kenne. Neulich hatten wir eine Diskussion über Radwegebau. Die Situation aus Neumarkt wird mir wie folgt geschildert: nachdem bei Straßen und Wasser alles in Ordnung ist, profilieren sich die ländlichen Bürgermeister über den Radwegebau. Die Wege werden neu angelegt und meist an den Straßen entlanggeführt. Dabei werden bestehende Feldwege oder Flurbereinigungswege, die teils sogar geteert sind, ignoriert, obwohl sie ebenfalls Orte auf kurzem Weg verbinden. Beispiel: der Radweg von Freystadt nach Sulzkirchen. Er wurde vor ein paar Jahren an der Kreisstraße entlang neu gebaut. Alternativ hätte man einen Flurweg aufbessern können.
Es werden also relativ unattraktive Wege gebaut (neben Lärm und Abgasen der Autos), es wird Freifläche versiegelt, die weit billigere und sinnvollere Alternative, die Nutzung vorhandener Feldwege, die manchmal nicht einmal aufgebessert werden müssten, wird ignoriert.
Im Fazit also unattraktive Radwege bei hohen Kosten und Umweltverbrauch, gegen den der Bauernverband inzwischen Kampagnen betreibt.
Meine Frage: wird da nicht Geld zum Fenster rausgeschmissen? Ist das nicht schlechte Politik, die nur der Profilierung von Dorfbürgermeistern dient? Dass im Einzelfall auch neue Radwege angelegt werden müssen, will ich nicht bestreiten. Zuerst sollte aber geprüft werden, ob es sinnvolle und oft sogar bessere Alternativen gibt.
Mit freundlichen Grüßen
H. Winkelmann

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Sehr geehrter Herr Winkelmann,

für Ihr Mail danke ich Ihnen herzlich. Ich bitte um Verständnis, dass ich Ihnen wegen eines längeren Reha-Aufenthalts leider erst heute antworten kann.

Mit Ihrem Anliegen, beim Bau von Radwegen die bestehenden Feldwege oder Flurbereinigungswege einzubeziehen, rennen Sie bei mir „offene Türen“ ein, denn ich bin generell dafür, so wenig Flächen wie möglich zusätzlich zu versiegeln.

Nach Auskunft des Amts für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberpfalz gab es 2012 insgesamt 11 Wegebauprojekte zum Lückenschluss von Wander- und Radwegenetzen. Speziell im Landkreis Neumarkt wurden von Januar bis August 2012 drei Wegebauprojekte ("Berngau 2012", "Deining 2012" und "Oening-Erbmühle") eingeleitet, die vorrangig dem Lückenschluss dienen. Nach dem aktuellen Stand des Arbeitsprogramms des ALE Oberpfalz sind im nächsten Jahr vier weitere Wegebauprojekte im Landkreis Neumarkt zur Einleitung vorgesehen( „Breitenbrunn-Hamberg“, „Postbauer-Heng 2013“, „Richthof“, „Seubersdorf-Batzhausen“), die vorrangig dem Lückenschluss von Wander- und Radwegenetzen dienen.

Speziell im Aktionsbündnis Oberpfalz-Mittelfranken (AOM) wurden die einzelnen Wegebauprojekte im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung erarbeitet. Ziel dabei ist es, die AOM-Region in der Metropolregion Nürnberg nahtouristisch zu profilieren und auch darüber hinaus Urlaubern ein attraktives Freizeitangebot anzubieten. Die Wegebauprojekte werden auf der Grundlage einer gemeinsam vereinbarten Prioritätenreihung in mehreren Jahresinvestitionsprogrammen umgesetzt. Der von Ihnen beispielhaft genannte Radweg von Freystadt nach Sulzkirchen ist allerdings kein Projekt der Ländlichen Entwicklung.

Für alle vorstehend genannten „Lückenschlüsse“ gilt laut ALE gleichermaßen, dass diese abseits der großen Straßen verlaufen und auch der Erschließung land- und forstwirtschaftlich genutzter Flächen dienen. Die Verwaltung für Ländliche Entwicklung verfolgt aber generell den Ansatz der Multifunktionalität des ländlichen Wegenetzes, d.h. landschaftsschonender und flächensparender Lösungen.

Ich versichere Ihnen, sehr geehrter Herr Winkelmann, dass ich mich im Rahmen meiner politischen Arbeit dafür einsetzen werde, dass beim Bau von Geh- und Radwegen im Landkreis Neumarkt so wenig zusätzliche Flächen wie möglich versiegelt werden und das bestehende Wegenetz so weit wie möglich genutzt wird.

Ich hoffe, Ihnen mit diesen Informationen weiter geholfen zu haben und danke Ihnen nochmals herzlich für Ihr Mail!

Mit freundlichen Grüßen

Albert Füracker, MdL

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