Frage an Agnes Thanbichler von Hartmut H. bezüglich Kultur
Sehr geehrte Frau Thanbichler!
Ihr Wahlbezirk beinhaltet praktisch den gesamten Rupertiwinkel.
Welche Möglichkeiten sehen Sie im Falle Ihrer Wahl, um die historische Bedeutung vom Rupertiwinkel herauszustellen und gegen die Tendenzen ihn im Chiemgau verschwinden zu lassen, anzugehen?
Mit freundlichen Grüßen
Hartmut Heinrich
Sehr geehrter Herr Heinrich,
der historisch gewachsene Kulturraum "Rupertiwinkel" wurde bei der bayerischen Gebietsreform zerschlagen und in die beiden Landkreise Berchtesgadener Land und Traunstein aufgeteilt. Dies und die Zentralisierungswut in Bayern tragen dazu bei, dass Identität und Wirtschaftskraft, sowie Einrichtungen zum langfristigen Wohl der Bürger wie Behörden, Krankenhäuser, Schulen verlorengegangen sind oder gehen könnten.
Zur Identität eines Raumes gehören für mich die Pflege des kulturellen Erbes wie Brauchtum, Kunst, Architektur und Landschaft genauso wie wirtschaftliche Entwicklung, die Maß nimmt an den Bedürfnissen der Menschen, die hier leben. Viel mehr als bisher müssen regionale Wirtschaftsweisen gefördert werden, denn sie werden auch den Anforderungen viel eher gerecht, die eine sich verändernde Welt mit Klimawandel, sowie Energie- und Rohstoffverknappung mit sich bringt. Das ist für mich ein wichtiger Teil der ländlichen Entwicklung. Und wie wärs mit einer Rupertiwinkler Messe, der Anfang ist ja schon gemacht! Wir haben viele leistungsfähige Handwerksbetriebe und Mittelständler im Rupertiwinkel.
Als äußerst ungut betrachte ich die Entwicklung der großen Tourismusverbände in den beiden Landkreisen BGL und TS. Für beide wäre meiner Meinung nach eine enge Zusammnenarbeit generell und im besonderen bei der Bewerbung des Rupertiwinkels mit seinem ohne Zweifel vorhandenen Potential wichtig. Dafür würde ich mich im Rahmen meiner Möglichkeiten einsetzen. Auch müßte ein kultureller Schulterschluss zwischen den historischen Salzachstädten Laufen, Tittmoning, Burghausen möglich sein.
Dies würde die Attraktivität dieser Region weiter stärken.
Agnes Thanbichler