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Über Johann Knigge-Blietschau

Geburtsname
Knigge
Ausgeübte Tätigkeit
Lehrer
Wohnort
Kiel
Geburtsjahr
1968

Johann Knigge-Blietschau schreibt über sich selbst:

Johann Knigge-Blietschau hat kurze, dunkle Haare und einen Seitenscheitel. Er lächelt. Er trägt ein hellblaues Hemd ohne Krawatte und ein dunkelgraues Jackett.

Ich bin in Kiel geboren und aufgewachsen. Ich bin verheiratet und meine Frau und ich haben drei Kinder, zwei davon gehen noch zur Schule. Von Beruf bin ich Lehrer und unterrichte seit über zwanzig Jahren an Gesamt- und Gemeinschaftsschulen, zunächst in Hamburg, danach in Bad Oldesloe und heute in Eckernförde. Seit zehn Jahren bilde ich auch Lehrkräfte aus. Im vergangenen Jahr bin ich zum Co-Vorsitzenden des Gemeinschaftsschulverbandes Schleswig-Holstein gewählt worden.

Politik spielte in meinem Leben immer eine große Rolle. Dabei ging es um sehr unterschiedliche Bereiche, aber ein Ziel war immer dabei: Gleiche Rechte für alle.

In meiner Schulzeit waren das - neben den großen Themen Abrüstung und Atomkraft - unsere Rechte als Schülerinnen und Schüler, die wir in einer kleinen, aktiven Gruppe verteidigt haben. Während meines Studiums in den Neunzigern ging es insbesondere um die Rechte von Menschen nicht-deutscher Herkunft. Ich war Teil einer antifaschistischen Gruppe an der Universität. Die rassistischen Angriffe auf Wohnhäuser und Unterkünfte Anfang der neunziger Jahre und die Verharmlosung und Rechtfertigung dieser Angriffe in der Mitte der Gesellschaft waren für uns prägend.

Anfang der zweitausender Jahre bin ich Lehrer geworden und einige Jahre war ich vor allem in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) aktiv, für ein paar Jahre auch als Ortsvereinsvorsitzender in Oldesloe. Jetzt ging es um das Recht auf gute Bildung für alle. Wir haben uns für Gemeinschaftsschulen eingesetzt und Aktionen für bessere Arbeitsbedingungen in Schulen und Kitas gestartet ("Unverschämt! Lehrer/innen fordern einen Tisch!", Lärmmessung in Klassenräumen und Kitas, Streik gegen die Arbeitszeiterhöhung für Lehrkräfte 2010). In diesen Jahren wurde mir immer klarer, dass es eine grundlegende Reform des Schulsystems braucht, wenn alle Kinder gleiche Chancen haben sollen.

Nach der Geburt meines jüngsten Sohnes habe ich eine Politikpause eingelegt. Insgesamt war ich eineinhalb Jahre in Elternzeit.

Seit 2018 bin ich Mitglied der LINKEN. Warum? Weil ich glaube, dass DIE LINKE die einzige politische Partei ist, die den Mut zu Veränderung hat. DIE LINKE setzt ihre Ziele danach, was für eine gerechte Welt notwendig ist. Manchmal sind das sehr große Schritte. Manchmal erscheinen sie aber auch nur groß, weil die Verhältnisse so versteinert sind. So ist das meiner Meinung nach auch mit der einen Schule für alle. Eigentlich ist die Idee, dass Kinder auch nach Jahrgang 4 zusammen lernen dürfen, nichts Ungewöhnliches. Fast alle Länder der Welt machen es so. Aber in Deutschland wagt es nur DIE LINKE, das zu fordern. Wir müssen den Mut haben, das Richtige zu tun. Mach's möglich.

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Kandidaturen und Mandate

Kandidat Schleswig-Holstein Wahl 2022

Angetreten für: DIE LINKE
Wahlkreis: Kiel-West
Wahlkreis
Kiel-West
Wahlliste
Landesliste Die Linke
Listenposition
2

Politische Ziele

Ich unterrichte seit über zwanzig Jahren an Gemeinschaftsschulen und Gesamtschulen. Mein Ziel ist es, dass alle Kinder die gleichen Chancen auf ein gutes Leben bekommen. Das gilt für meine alltägliche Arbeit, das gilt für mein politisches Engagement.

Von gleichen Chancen kann heute nicht die Rede sein. Deutschland zählt zu den Ländern der Erde, in denen der Bildungserfolg von Kindern am stärksten vom Elternhaus abhängt. In der Corona-Krise war es besonders sichtbar: Einige Kinder hatten leistungsstarke Computer, eigene Zimmer und häusliche Unterstützung. Andere hatten nicht einmal stabiles WLAN oder einen Schreibtisch und die Eltern mussten lang arbeiten.

Gleiche Chancen heißt für mich, dass sich alle Menschen eine gute Wohnung leisten können. Wir wollen darum die  Mietpreisbremse wieder einführen, die die bisherige Landesregierung abgeschafft hat.  Wir wollen mit öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften neue und günstige Wohnungen bauen. Gleiche Chancen heißt für mich, dass Arbeit gut bezahlt wird. Darum wollen wir, dass Tariflöhne in allen Branchen öffentlich einsehbar sind.

Manche Kinder brauchen in der Schule mehr Hilfe als andere. Wir wollen, dass Schulen, die Kinder stärker unterstützen müssen, mehr Lehrkräfte bekommen, mehr Verwaltungspersonal, mehr pädagogische Fachkräfte.

Vor allem aber möchte ich, dass die Kinder auch nach Klassenstufe 4 gemeinsam lernen können. Die Aufteilung in Gymnasium und Gemeinschaftsschule ist ungerecht. Die Gemeinschaftsschulen kümmern sich um alle Kinder, die Unterstützung benötigen. Aber sie bekommen weniger ausgebildete Lehrkräfte. Die Gymnasien behalten nicht alle Kinder. Sogar in den Corona-Jahren, wo die Kinder lange zu Hause lernen mussten, mussten 2500 Kinder das Gymnasium verlassen. Das ist für diese Kinder beschämend und verletzend. Es ist das Gegenteil von gleichen Chancen! Schluss damit! Es gibt keinen Grund, die Kinder nach Jahrgang 4 aufzuteilen. Wir wollen die eine Schule für alle!