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Über David Schliesing

Ausgeübte Tätigkeit
Leitender Schauspieldramaturg
Berufliche Qualifikation
Diplom-Schauspielregisseur
Wohnort
Angern, OT Wenddorf
Geburtsjahr
1983

David Schliesing schreibt über sich selbst:

Profilbild von David Schliesing

September ´89 wurde ich in Ost-Berlin eingeschult. Gerade hielt ich – wow – das blaue Halstuch in der Hand, da war es schon vorbei: Jungpionier für zwei Monate. Den Fall der Mauer erlebte ich in Berlin auf den Schultern meines Vaters. So bruchstückhaft die Erinnerung ist, so deutlich bleibt die frühe Erfahrung: Umbrüche passieren, Veränderungen geschehen, Gewissheiten sind nie von Dauer und erst recht keine Selbstverständlichkeit.

Als gebürtiger Altmärker (Jahrgang ’83) wuchs ich in Berlin auf und war von klein an in Berührung mit dem Künstlerischen: ich musizierte, komponierte, dichtete, führte Regie. Da war diese unbedingte Sehnsucht Geschichten und Welten zu erzählen. Nachdem ich meine Jugend in der Kunst verbrachte, darüber manches Lernen für die Schule vergaß, lag es nur nahe, die Leidenschaft zum Beruf zu machen: Ich studierte Regie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Hier wurde klar: Dramatik ist Konflikt, Regie: Haltung zur Welt, Theater: auf das Veränderbare hinzeigen.

Mit diesem Wissen zog ich als politisch denkender Dramaturg an die Theater in Mainz, in Bonn, lebte in Köln und kehrte 2016 in die Heimat zurück, als Leitender Schauspieldramaturg am Theater Magdeburg. Durch die Kunst habe ich Welt und die ihr innewohnenden Abhängigkeitsverhältnisse als veränderbar erfahren. Die permanent berufliche und künstlerische Beschäftigung mit gesellschaftlichen Alternativen wurde für mich gleichbedeutend mit der Hoffnung auf die Möglichkeit, tatsächlich notwendige Veränderungen zu erreichen.

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Kandidaturen und Mandate

Kandidat Bundestag Wahl 2021

Angetreten für: DIE LINKE
Wahlkreis
Börde - Jerichower Land
Wahlkreisergebnis
8,70 %
Wahlliste
Landesliste Sachsen-Anhalt
Listenposition
8

Politische Ziele

Meine politischen Schwerpunkte speisen sich ganz klar aus meiner Biographie: Kultur fairteilen. Kürzungen im Kulturbereich (nach Corona massiver noch zu erwarten), der Abbau von Strukturen im Ländlichen Raum, ein von der AfD hochgezüchteter "Kulturkampf", prekäre Arbeitsverhältnisse ohne Absicherung und jenseits der üblichen sozialen Standards, unzureichende kulturelle Teilhabe für alle - das sind die Baustellen, an die ich ran muss. Dabei steht die Verankerung von Kunst und Kultur im Grundgesetz ganz oben auf der Liste.

Gerade im Ländlichen Raum, in dem ich lebe, ist Kulturpolitik ressortübergreifend zu denken. Wenn ich hier vor Ort für eine gestärkte Kultur eintrete, dann greift das in den Bereich Bildung: Kinder- und Jugendarbeit, das greift in sozio-kulturelles Engagement für Senioren, Geflüchtete, gegen Rechts und gegen Armut. Das fließt hinein in den Bereich Friedenskultur, in den Bereich Arbeit: die prekäre Arbeitssituation von Musikschullehrer*innen über Schauspieler*innen bis hin zu den Solo-Selbstständigen. Das betrifft Gewerkschaftsarbeit: z.B. ver.di oder GdBA. Und es betrifft ebenso den Nahverkehr, der gerade für die Abdeckung kultureller Teilhabe im ländlichen Raum erheblicher Faktor ist und es betrifft die wirtschaftliche Attraktivität einer Region, womit wir schon im kommunalen Bereich wären.

Und ich will dafür eintreten, dass Kunst und Kultur noch stärker in die politisch-öffentliche Wahrnehmung rückt!