Meine Ziele
1. Ich versuche die Welt aus dem Blickwinkel meiner Enkel zu sehen: Ihre Lebenschancen im Morgen dürfen von unseren heutigen Entscheidungen nicht gefährdet werden. Ausplünderung der Rohstofflager, Verluste an Artenvielfalt und Naturschönheiten, Beschädigung der Atmosphäre und Gleichgültigkeit gegenüber den Schuldenbergen müssen beendet werden!
2. Die Ideologie vom stetigen, quantitativen Wirtschaftswachstum lehne ich ab. Ich mache mir aber auch keine Illusionen darüber, dass ein ewiges "grünes Wachstum" möglich und sinnvoll ist (z.B. ungebremster Ferntourismus mit einer Alibi-Klimaschadens-Ausgleichssumme für das Bäumchenpflanzen). Ich orientiere mich an der Postwachstumsökonomie von Niko Paech ("Befreiung vom Überfluss") und - nach anfänglichen Bedenken mittlerweile mit wachsender Begeisterung - für das Konzept der "Gemeinwohlökonomie" von Christian Felber. Im Landtag würde ich beantragen, dass alle Firmen, bei denen der Freistaat Bayern beteiligt ist (z.B. die berüchtigte Landesbank!), nach den Prinzipien der Gemeinwohlökonomie umgestaltet werden. Materielle Gewinne sind für Unternehmen wie Privatleute notwendig, aber sie sind nicht alles: Am Gemeinwohl orientierte Unternehmen sichern sinnvolle Arbeitsplätze in familienfreundlicher Gestaltung (z.B. ausreichende Elternzeiten mit Rückkehrgarantie in Teilzeit oder Vollzeit). Sie produzieren in ökologischer Verantwortung, regionalorientiert und für Fairness im Welthandel engagiert.
3. Geradezu beispielhaft lässt sich die Unmöglichkeit des Wachstumsdogmas beim Verbrauch von Flächen beobachten: Täglich verschwinden in Bayern ca. 20 Hektar Land unter Beton und Asphalt. Das muss beendet werden. Auch deshalb engagiere ich mich gegen die 3. Startbahn am Münchner Flughafen und für eine Neuorientierung beim Straßenbau: Erhalt der Substanz, neue Trassen nur im absoluten Ausnahmefall.
4. Den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke Isar 2, Gundremmingen und Grafenrheinfeld halte ich für unverantwortlich. Bayern muss sich auch für die Stilllegung des Atomraftwerks im tschechischen Temelin einsetzen. Bei einem großen Unfall in einem dieser Reaktoren wäre Bayern unbewohnbar. Da auch die Energie aus der Verbrennung fossilen Kohlenstoffs nicht zu verantworten ist, muss das Ziel einer zu 100% erneuerbaren Energieversorgung ernsthaft vorangetrieben werden. Das wird aber nicht nur mit Effizienzsteigerung gehen; wir müssen uns ernsthaft mit den Qualitäten beschäftigen: Was ist Blödsinn und Schnickschnack und kann deshalb weg? Was ist wichtig für gutes Leben und muss deshalb bleiben und verstärkt werden?
5. Im Bildungsbereich plädiere ich für den Einsatz von "Zweit- oder Assistenzkräften" zumindest in der Grundschule. Nur so kann individuelle Förderung gelingen. In manchen Inklusionsklassen wird man sogar Drittkräfte brauchen, damit dieses wichtige Ziel erreicht werden kann. Die zweite Kraft (neben der akademisch ausgebildeten Lehrkraft) ist in allen Montessorischulen üblich. Auch die meisten skandinavischen Länder und die italienische Provinz Südtirol leisten sich diese hohe Qualität. Bayern sollte hier bundesweit vorangehen, den ewigen Streit um das beste Schulsystem beenden und auf eine praktische Schulverbesserung durch Zweitkräfte setzen.