Fragen und Antworten
(...) Während eine Beeinflussung der Verhältnisse in der Privatwirtschaft schwierig ist und allenfalls indirekt durch Anreize erfolgen kann, können Verwaltungen auf die Nutzung freier Software verpflichtet werden, jedenfalls solange es eine Möglichkeit gibt (was heute bis auf wenige Ausnahmen stets gegeben ist). Das ist unsere bzw. (...)
(...) ein faireres Wahlrecht mit größerem Einfluss der Wähler auf das Ergebnis. Hier erscheint mir z.B. das aktuelle Hamburger Wahlrecht mit einer offenen Landesliste, auf der wie bei unseren Kommunalwahlen auch Personen gezielt (bis zu 5 Stimmen insgesamt, beliebig verteilt) gewählt werden können und Multikandidatenwahlkreise, in denen nicht nur die Kandidaten mit den meisten Stimmen gewählt werden, als ein gutes und auch für Baden-Württemberg gangbares Konzept. - Das aktuelle Wahlrecht in Baden-Württemberg vermischt in für kleinere Parteien, die keine Wahlkreismandate direkt gewinnen können, nachteiliger Weise die Personenwahl mit der Wahl der zugehörigen Partei über dieselbe Stimme und richtet die absolut höchsten Hürden bundesweit für die Zulassung von Parteien auf, um in ganz Baden-Württemberg wählbar zu sein: man muss 70 Direktkandidaten aufstellen und als Partei, die nicht in unserem Landtag BW sitzt, auch noch 150 Unterstützungsunterschriften von Wahlberechtigten pro Wahlkreis sammeln, das ist deutlich mehr als 1/1000 der Wahlberechtigten und ein weiterer Negativrekord in Deutschland. (...)
(...) Ich möchte die Vorschläge des Vereins Mehr Demokratie e.V. hier 1:1 umsetzen, speziell die Bauleitplanung darf keinesfalls außen vor bleiben bei Bürgerbeteiligungen, wie es z.Zt. in Baden-Württemberg bei Bürgerentscheiden leider der Fall ist. (...)
(...) 1) Ich teile voll und ganz das Ziel meiner Partei der vollständigen Abschaffung von Studiengebühren in Baden-Württemberg: ich weiss von einem C4-Professor an der Uni Stuttgart, der kein Gegner dieser Gebühren ist, dass dies wenig hilfreich ist und die Abschaffung nicht von Nachteil wäre; eine Studentin hat mir erklärt, dass Kommilitoninnen von ihr der Prostitution nachgehen, um diese Gebühren zu bezahlen. (...)
Über Stefan Urbat
Stefan Urbat schreibt über sich selbst:
Geboren in Stuttgart-Sonnenberg, aufgewachsen in Stuttgart-Degerloch, dort auch die Schule besucht und 1985 das Abitur gemacht.
In Stuttgart-Vaihingen Physik studiert und 1991 mit dem Erwerb der Diplom-Urkunde abgeschlossen.
Verschiedene Tätigkeiten im Bereich Systemadministration und Software-Entwicklung bis heute, seit ein paar Jahren auch betrieblicher Datenschutzbeauftragter in der Firma in Böblingen, wo ich arbeite.
Wohnsitz war immer Stuttgart (genauer: Filder von Degerloch über Möhringen bis Vaihingen) bis auf eine Zeitspanne von vier Jahren Ende der 90er, als ich in der Ludwigsburger Weststadt wohnte und in Ludwigsburg-Pflugfelden gearbeitet habe.
Mein politisches Interesse war aufgrund des familiären und Freundesumfelds früh geweckt worden; 1982 war ich richtig sauer, als die vorgezogene Bundestagsneuwahl bewirkte, dass ich auch bei dieser noch nicht mitwählen durfte (erst 17 gewesen).
Als ein paar Jahre nach dem Flugzeuge-Anschlag auf das World Trade Center (dieses hatte ich noch 1997 per Aufzug als Aussichtsplatform selbst genutzt) in New York-Manhattan immer deutlicher wurde, dass Politiker mit einem Faible für Sicherheitsmaßnahmen dies ausnutzten, um immer weitere Verschärfungen von Gesetzen mit entsprechender Einschränkung der Bürger- und Menschenrechte durchzusetzen, bekam ich immer mehr Zweifel am Weiterbestand unseres freiheitlich-demokratischen Rechtsstaats, weltweit (soweit vorhanden) aber auch bei uns in Deutschland.
Parallel versuchte eine Lobby aus großen, zumeist US-amerikanischen Softwarekonzernen (aber auch die deutsche SAP) die allgemeine Anerkennung von Softwarepatenten auch in Europa (wie in den USA) durchzusetzen, ich erkannte dies als große Gefahr für kleinere Softwarefirmen wie der, bei der ich arbeite, sowie für die Entwicklung freier und Open-Source-Software. Ich nahm an Demonstrationen dagegen u.a. in Straßburg teil, wo das Europaparlament den ersten Versuch dieser Art abschmetterte.