Wählerinnen und Wähler in Mecklenburg-Vorpommern können seit heute die eigenen Positionen zu zahlreichen politischen Themen mit denen ihrer Wahlkreiskandidaten direkt vergleichen. Am Donnerstag startete die unabhängige Transparenzorganisation abgeordnetenwatch.de unter https://kandidatencheck.abgeordnetenwatch.de/Mecklenburg-Vorpommern einen Kandidaten-Check zur Landtagswahl am 4. September 2016.
Zu jeder der 18 Thesen können Nutzer angeben, ob sie inhaltlich zustimmen oder nicht bzw. ob sie eine neutrale Position einnehmen. Am Ende des Kandidaten-Checks erfahren sie, mit welchem der Wahlkreiskandidaten sie wie häufig inhaltlich übereinstimmen. Bis Donnerstagvormittag hatten 90 der derzeit 252 auf abgeordnetenwatch.de aufgeführten Wahlbewerber ihre Standpunkte zu Themen wie Kita-Gebühren, Windkraftanlagen oder Integration hinterlegt.
Dem Kandidaten-Check kommt als Wahlhilfe eine besondere Rolle zu, da die Landeszentrale für politische Bildung keinen Wahl-o-maten anbietet. "Es ist ein Armutszeugnis, dass es wegen des Boykotts einzelner Parteien keinen Wahl-o-maten gibt", so Roman Ebener, Projektleiter von abgeordnetenwatch.de. "Mit dem Kandidaten-Check geben wir den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich auf spielerische Weise mit den Positionen aller Direktkandidierenden zu beschäftigen.“
Interaktiv wird der Kandidaten-Check durch die Möglichkeit zum Fragenstellen: Wähler können die Politiker zu ihren Positionen direkt aus dem Kandidaten-Check heraus via abgeordnetenwatch.de befragen.
Eines der besonders kontroversen Themen ist der Umgang mit der Windenergie in Mecklenburg-Vorpommern. 37 Prozent der teilnehmenden Politikerinnen und Politiker stimmen der Kandidaten-Check-These zu, dass an Land neue Windkraftanlagen gebaut werden müssten. 29 Prozent lehnen dies ab, 34 Prozent äußerten sich neutral. Höchst gegensätzlich ist auch das Ergebnis bei der These "Der Staat soll sich notfalls an der Rettung von Werften beteiligen." 41 Prozent sprechen sich dafür aus, 34 Prozent dagegen, der Rest verhält sich neutral. Eine deutliche Mehrheit gibt es dagegen zum Thema direkte Demokratie. Dass die Hürden für Volksentscheide gesenkt werden, befürworten 76 Prozent der teilnehmenden Kandidierenden, nur 13 Prozent lehnen dies ab.
Wählerinnen und Wähler können den Kandidaten-Check bis zur Landtagswahl am 4. September 2016 unter https://kandidatencheck.abgeordnetenwatch.de/Mecklenburg-Vorpommern nutzen.
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