Sehr geehrte Damen und Herren,
Alle Fragen und Antworten bei abgeordnetenwatch.de
(...) Sie beziehen sich ebenfalls auf den tendenziösen Panorama-Bericht, der jegliche journalistische Sorgfalt vermissen lässt. Wie Sie sehen, habe ich nur drei Anfragen nicht beantwortet, im Gegensatz zu den zahlreichen Briefen und emails aus dem Wahlkreis, die ich wöchentlich erhalte. (...)
(...) Das Beispiel Toll-Collect hat gezeigt, wie schnell das prinzipiell berechtigte Interesse eines Privatunternehmens auf Wahrung von Betriebsgeheimnissen und parlamentarische Kontrollrechte in Konflikt geraten. Leider ist – gegen unsere damaligen Forderungen – im Informationsfreiheitsgesetz der Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen sehr umfangreich geraten (Dass es auch anders geht, zeigt das Gesetz in Schleswig Holstein mit einer Abwägungsklausel zwischen Betriebsgeheimnis und öffentlicher Kontrolle). Allerdings hat es den Anschein, als würde in den Toll-Collect-Verträgen mehr geheim gehalten, als es der Gesetzgeber an sich für notwendig hält. (...)
(...) Public Private Partnerships sind grundsätzlich ein angebrachtes Mittel um öffentliche Aufgaben mit Hilfe der privaten Wirtschaft Kosten sparend und effizient zu gestalten. Die von Ihnen erwähnten Vertraulichkeitsklauseln können bei dieser Art von Verträgen allerdings problematisch sein, vor allem wenn sie zu unzureichenden parlamentarischen Kontrollrechten über ein PPP-Projekt führen. Näheres hierzu, auch in Bezug auf die Transparenz des Toll-Collect-Vertrages, entnehmen Sie bitte unserer Anfrage an die Bundesregierung (BT Drucksache 16/2168). (...)
(...) Notwendige Grundlage für jede Prüfung sind Informationen, weshalb das Parlament selbstverständlich das Recht haben muß, unter bestimmten Voraussetzungen Einsicht in Vertragsunterlagen zu nehmen, was allerdings im Rahmen von "Toll Collect" nach meiner Ansicht anfangs möglicherweise nicht in vollem Umfang gegeben war. Gleichwohl besteht die Möglichkeit der Einsichtnahme in solche Vertragsunterlagen für das Parlament aus meiner Sicht bereits heute, soweit den bestehenden Geheimschutzinteressen durch das sein Kontrollrecht ausübende Parlament Rechnung getragen wird. (...)