Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe in der EU

Am 01.10.2018 wurde über die vom Europäischen Parlament vorgelegte Resolution zum "Aufbau der Infrastruktur alternativer Kraftstoffe in der EU" abgestimmt. Darin fordert das EP eine dahingehende Ergänzung der schon bestehenden Richtlinie aus dem Jahr 2014, dass die Mitgliedstaaten verbindliche Vorgaben für die Umstellung auf alternative Kraftstoffe bekommen sollen.

Mit 215 Ja-Stimmen (72%) wurde der Antrag angenommen, da nur 298 MdEP an der Abstimmung teilnahmen. Von den 96 deutschen Abgeordneten nahmen 41 teil, davon stimmten 32 MdEP zu und 7 dagegen. Die Zustimmungen stammen vor allem von den Christ- und Sozialdemokraten, die Gegenstimmen kommen auch von den Grünen, Piraten und der ÖDP sowie von der AfD und ALFA.

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Dafür gestimmt
32
Dagegen gestimmt
7
Enthalten
1
Nicht beteiligt
55
Abstimmungsverhalten von insgesamt 95 Abgeordneten.
Name Absteigend sortieren FraktionWahlkreisStimmverhalten
Portrait von Barbara LochbihlerBarbara LochbihlerDIE GRÜNEN/PIRATEN/ÖDP (Grüne/EFA)17 - Bundesliste Nicht beteiligt
Portrait von Sabine LösingSabine LösingDIE LINKE (GUE/NGL)17 - Bundesliste Nicht beteiligt
Bernd LuckeBernd LuckeALFA/FAMILIEN-PARTEI (EKR)17 - Bundesliste Nicht beteiligt
Portrait von Thomas MannThomas MannCDU/CSU (EVP)7 - Hessen Dafür gestimmt
Portrait von David McAllisterDavid McAllisterCDU/CSU (EVP)9 - Niedersachsen Nicht beteiligt
Portrait von Gesine MeißnerGesine MeißnerFDP/FREIE WÄHLER (ALDE)17 - Bundesliste Dafür gestimmt
Susanne MeliorSusanne MeliorSPD (S&D)17 - Bundesliste Nicht beteiligt
Portrait von Jörg MeuthenJörg MeuthenAfD (EFDD)17 - Bundesliste Dagegen gestimmt
Martina MichelsMartina MichelsDIE LINKE (GUE/NGL)17 - Bundesliste Nicht beteiligt
Ulrike MüllerUlrike MüllerFDP/FREIE WÄHLER (ALDE)17 - Bundesliste Nicht beteiligt
Portrait von Norbert NeuserNorbert NeuserSPD (S&D)17 - Bundesliste Dafür gestimmt
Portrait von Angelika NieblerAngelika NieblerCDU/CSU (EVP)2 - Bayern Dafür gestimmt
Portrait von Maria NoichlMaria NoichlSPD (S&D)17 - Bundesliste Dafür gestimmt
Portrait von Markus PieperMarkus PieperCDU/CSU (EVP)10 - Nordrhein-Westfalen Dafür gestimmt
Portrait von Marcus PretzellMarcus PretzellAfD (ENF)17 - Bundesliste Dagegen gestimmt
Portrait von Gabriele PreußGabriele PreußSPD (S&D)17 - Bundesliste Nicht beteiligt
Portrait von Godelieve Quisthoudt-RowohlGodelieve Quisthoudt-RowohlCDU/CSU (EVP)9 - Niedersachsen Nicht beteiligt
Portrait von Dennis RadtkeDennis RadtkeCDU/CSU (EVP)10 - Nordrhein-Westfalen Dafür gestimmt
Portrait von Felix RedaFelix RedaDIE GRÜNEN/PIRATEN/ÖDP (Grüne/EFA)17 - Bundesliste Dagegen gestimmt
Portrait von Terry ReintkeTerry ReintkeDIE GRÜNEN/PIRATEN/ÖDP (Grüne/EFA)17 - Bundesliste Nicht beteiligt
Portrait von Ulrike RodustUlrike RodustSPD (S&D)17 - Bundesliste Nicht beteiligt
Martin SchirdewanMartin SchirdewanDIE LINKE (GUE/NGL)17 - Bundesliste Nicht beteiligt
Helmut ScholzHelmut ScholzDIE LINKE (GUE/NGL)17 - Bundesliste Nicht beteiligt
Portrait von Sven SchulzeSven SchulzeCDU/CSU (EVP)14 - Sachsen-Anhalt Nicht beteiligt
Portrait von Joachim SchusterJoachim SchusterSPD (S&D)17 - Bundesliste Dafür gestimmt

Mit dem Pariser Klimaschutzübereinkommen von 2015 setzten sich die Vereinten Nationen das Ziel, den weltweiten Temperaturanstieg in diesem Jahrhundert deutlich unter 2°C zu halten. Dass dafür zahlreiche Maßnahmen notwendig sind, ist allen Beteiligten bekannt. Laut Bericht des Europäischen Parlaments sei der Verkehrssektor der einzige große Wirtschaftssektor in der EU, in dem die Treibhausgasemissionen seit 1990 gestiegen sind. Dieser Sektor sei für 23% der CO2-Emissionen verantwortlich, Tendenz steigend.

Im Jahr 2014 wurde deshalb die Richtlinie 2014/94/EU über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe verabschiedet. Als alternative Kraftstoffe werden hier drei Arten eingestuft: Elektrizität, Wasserstoff und Erdgas (CNG und LNG). Hierzu wurden allerdings keine verbindlichen Ziele für die Mitgliedstaaten festgelegt, die sie zwingen würden, etwas im Bereich alternativer Kraftstoffe zu unternehmen. Für entsprechende Erweiterungen der Richtlinie erbrachte das EP nun in der Resolution folgende Vorschläge:

  • Konkrete und verbindliche Zielvorgaben für die Mitgliedstaaten, die die tatsächliche und geplante Markteinführung von mit alternativen Kraftstoffen betriebenen Fahrzeugen widerspiegeln
  • Ein gut ausgebautes Netz an Infrastrukturen für alternative Kraftstoffe entlang des Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V-Netz), aber auch in städtischen Gebieten und an regionalen Knotenpunkten
  • Errichtung von weiteren Ladestationen für Elektroautos
  • Errichtung weiterer Tankstellen für komprimiertes Erdgas (CNG)
  • In letzter Konsequenz: Umstieg von Erdgas auf Biogas. Biogas solle lokal erzeugt werden, vorzugsweise aus Abfall

Das Hauptziel müsse letztendlich ein vollständiger Übergang zu alternativen, nicht-fossilen Kraftstoffen sein, damit die Kohlendioxidemissionen signifikant zurückgehen können. Da diese Entschließung angenommen wurde, beauftragt das Parlament im weiteren Verlauf seinen Präsidenten, die Entschließung dem Rat und der Kommission zu übermitteln.

 

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