Wie stehen Sie zum politischen Islam?
Sehr geehrter Herr Ates,
wie stehen Sie zum Politischen Islam? Sehen Sie in ihm eine Gefahr oder Bedrohung für unsere freie Gesellschaft und Demokratie? Welche Maßnahmen würden Sie ergreifen, um eine evtl. Bedrohung abzuwenden? Sehen Sie eine Gefahr in der massenhaften Zuwanderung von Moslems bei der Flüchtlingskrise 2015 oder bei einer evtl. bevorstehenden massenhaften Zuwanderung im Zuge der Afghanistan-Krise im allgemeinen und bezogen auf unsere Demographie-Entwicklung?
Lieber Herr S.,
zu erst stehe ich natürlich für das Recht, freier Religionsausübung. Grundsätzlich trete ich für die Trennung von Kirche und Staat ein. Was verstehen sie unter politischem Islam? Vermutlich meinen sie damit faschistische Kräfte, wie der IS, die Taliban oder auch die Hamas. Diese Kräfte wurden allesamt als Gegenpol zu fortschrittlichen Kräften in diesen Ländern, unter Anderem auch durch den CIA gefördert und aufgebaut. Sie stehen meiner kommunistischen Überzeugung von Freiheit komplett entgegen.
Diese im Namen des Islam tätigen Verbrecher wurden von der nordsyrischen Allianz demokratischer Kräfte vertrieben. Und auch die vom IS bedrohten Jesiden, wurden von kurdischen Befreiungskräften vor dem IS in Sicherheit gebracht.
Eine massenhafte Zuwanderung sehe ich angesichts der in Deutschland geltenden Asylgesetze nicht. Grundsätzlich braucht Deutschland Zuwanderung, vor allem von jungen Menschen und es braucht dringend eine andere Asylpolitik, so auch das Flüchtlinge arbeiten dürfen und ausreichend Deutschkurse bekommen.
Als Internationalist sehe ich aber auch die Notwendigkeit, im Herkunftsland Widerstand zu leisten und gegen die Unterdrückung zu kämpfen. So wie die Frauenorganisation Rawa in Afghanistan, die die Bevölkerung auffordert, sich den Taliban entgegen zu stellen. Aber keiner wird als Held geboren.