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Zaman Masudi
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Frage von Nevin Y. •

Frage an Zaman Masudi von Nevin Y. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Masudi,
mich würde interessieren wie Sie sich für Integration einsetzen und vor allem wie Sie Integration für sich definieren. Der Hintegrgrund meiner Frage ist:
Obwohl ich seit nunmehr 32 Jahren in Hamburg lebe, hier sozialisiert wurde, deutsch besser spreche als manch ein Deutscher und sogar eingebürgert bin, werde ich immer wieder "leidvoll" von der Mehrheitsgesellschaft als "Migrantin" wahrgenommen. ich empfinde es als Reduktion und fühle mich sehr diskriminiert. Es stellt sich zunehmend die Frage, ob die Mehrheitsgesellschaft integrationsfähig ist. Ich bitte Sie hierzu zu einer Stellungsnahme.

Mit freundlichen Grüßen

Nevin Yasar

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Yasar,

wie ich an anderer Stelle in dieser Rubrik bereits geschrieben habe, liegt mir das Problem der Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger sehr am Herzen. Seit mehr als 30 Jahren (seit 1981 in Hamburg) setze ich mich für die Gleichberechtigung und Beteiligung aller Menschen am Reichtum dieser Erde ein. Neben meiner Tätigkeit an einer großen Gesamtschule mit einem hohem Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund arbeite ich z.Z. in einem Projekt zum Sprachunterricht für Frauen mit ungesicherter Aufenthaltserlaubnis

Integration ist für mich Teilhabe der Migrantinnen und Migranten am politischen, gesellschaftlichen und beruflichen Leben. Ob die Mehrheitsgesellschaft integrationsfähig ist, lässt sich m.E. nicht mit ja oder nein beantworten. Diese Frage ist sowohl auf deutscher wie auch auf Migrationsseite abhängig vom sozio-kulturellen Hintergrund.

Nach meiner Einschätzung gibt es leider auch auf der Seite der ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger allzu viele, die eine deutliche Integrationsbereitschaft vermissen lassen. Dies zeigt sich z.B. auch an dem bekannten Problem bei der Teilnahme von Kindern am Sportunterricht oder bei der fehlenden Bereitschaft mancher Eltern, ihren Kindern, besonders den Mädchen, die Teilnahme an der Klassenreise und Biologie-Unterricht zu erlauben. Hier einen Umdenkungsprozess einzuleiten – und natürlich auch das Erlernen der deutschen Sprache – dafür setze ich mich beruflich, privat und mit meiner Kandidatur ein.

Liebe Frau Yasar, meine Antwort auf Ihre Frage kann an dieser Stelle nicht erschöpfend sein. Vielleicht ergibt sich mal eine Gelegenheit zu einem gegenseitigen Meinungsaustausch. Ich würde mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Zaman Masudi